Ich hatte viele Kufr-Ansichten und -meinungen. Das ist die Wahrheit:

Zusammenfassung der islamischen Grundlagen
Tawhid ar-Rububiyyah

– Bestätigung der Einheit Allahs in seiner Herrschaft
– Allah ist Einzig in Seinen Taten
– Allah ist laut den Muslimen…
… der alleinige Schöpfer

… der alleinige Herrscher des Universums

… der alleinige Gesetzgeber (Tawhid Hakimiyyah)

… der alleinige Versorger

… der alleinige Erhalter der Welten

Tawhid al-Uluhiyyah

‘Ibadah (Taten, die Allah liebt, zufrieden ist, Taten der Anbetung) darf einzig und allein an Allah gerichtet  werden

– dazu gehören äußere Taten wie das Gebet, Fasten, Schlachtopfer erbringen, Bittgebet
– aber auch Emotionen wie Furcht, Liebe, Hoffnung, Vertrauen,…
– die Menschen und Jinn (Lebewesen, die aus rauchlosem Feuer erschaffen wurden) wurden erschaffen, damit sie Allah ta’ala dienen. Das ist laut dem Islam der Sinn des Lebens
– Die ‘Ibadah hat hierbei drei Bedingungen, damit sie akzeptiert wird (damit man einen Lohn dafür erhält bzw. damit sie gültig ist):
Islam (also das man ein Muslim ist)

– Ikhlas (Aufrichtigkeit)
– Übereinstimmung mit dem Qur’an und der Sunnah. Bidah (Erneuerung) im Bereich der religiösen Praktiken ist verboten und bringt keine Hasanat
Tawhid al-Asma wa s-Sifat

– Bestätigung aller Namen Allahs in einer Art und Weise, die seiner Erhabenheit zusteht, also ohne Tahrif (Verleumdung/Verzerrung): Veränderung der wahren Bedeutung. Z.B. zu sagen, dass mit der Hand Allahs Segen gemeint sei.
– Wer die Namen Allahs Leugnet ist kein Muslim (Tat’il: Leugnung der Namen)
– Wer die Attribute Allahs mit der Schöpfung vergleichen, ist kein Muslim. (Tamthil: die Attribute mit der Schöpfung vergleichen. Z.B. zu sagen, dass die Hand Allahs wie die Hand der Geschöpfe sei)
– Wer über das „wie?“ Diskutiert, ist kein Muslim. (Takyīf: Diskussionen über das „wie?“. Z.B. Fragen wie „Wie hat sich Allah über den Thron erhoben?“)
Shahada

اَشْهَدُ اَنْ لاٰ اِلٰهَ اِلاّٰ اللهُ وَاَشْهَدُ اَنَّ مُحَمَّداً عَبْدُهُ وَ رَسُولُهُ

Ungefähre Aussprache: Aschhedu an la ilaha illa Allah wa aschhedu anna Muhammadan ‘abduhu wa rasuluh

Sinngemäße Bedeutung: Ich bezeuge, dass es keinen Anbetungswürdigen gibt, außer Allah und dass Muhammad sein Diener und Gesandter ist.

Ein Ungläubiger (Kafir) oder eine Ungläubige (Kafirah), der/die in den Islam eintreten möchte und somit ein/e Muslim/a werden möchte, muss die Shahada aussprechen. Wenn er/sie ihre Bedingungen erfüllt, dann gilt er/sie als Muslim/a und seine/ihre vergangenen Sünden sind alle aufgehoben.

Die Säulen der Shahada

Al Kufr bit-Taghut:

– Alle Tawaghit [1] und ihre Anhänger  zu Kuffar (Nicht-Muslimen) erklären (Takfir auf sie sprechen)
– Alle Tawaghit und ihre Anhänger verabscheuen und ihnen Lossagung (Bara) entgegenbringen
– Zu keinem Taghut und seinen Anhänger Loyalität (Wala) zeigen
– Überzeigt sein, dass es falsch ist den Taghut anzubeten und ihn nicht anbeten
– Meiden des Taghut im Herzen und den Taten
– Die Lossagung von allen Mushrikin (Polytheisten) bzw. Kuffar (Ungläubigen)
Al Iman Billah:

– Der Glaube an Allah
– Der Glaube an den Tawhid
[1] Taghut (pl. Tawaghit):  Alles was neben Allah angebetet wird und das auch zufrieden mit seiner Anbetung ist. Propheten und Engel (Friede sei mit ihnen) sind daher keine Tawaghit

Die Bedingungen der Shahada

‘Ilm (Wissen)

– Es negiert die Unwissenheit. Der Muslim kennt mit dem Herzen die Bedeutung der Worte, die er ausspricht. Ein Muslim muss die Grundlage des Islam wissen
Yaqin (Gewissheit)

– Es negiert den Zweifel. Der Muslim muss vollkommen von der Wahrheit überzeugt sein, ohne Unsicherheit im Herzen
Qabul (Akzeptanz)

– Es negiert die Abwendung und Leugnung. Die Shahada muss mit all ihren Konsequenzen akzeptiert werden, ohne die Möglichkeit aufgrund von eigenen niederen Begierden auszusortieren
Inqiyad (Hingabe)

– Es negiert den Ungehorsam gegenüber Allah. Der Muslim muss die Shahada im Herzen akzeptieren, es mit der Zunge aussprechen und die Befehle mit den Taten praktizieren Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder Sünder gleich zum Ungläubigen wird. Es gibt bestimmte Sünden, durch die ein Mensch den Islam verlässt. Wer also z.B. raucht, Unzucht begeht o.Ä. der kann dennoch in den Islam eintreten
Sidq (Wahrhaftigkeit)

– Es negiert die Heuchelei. Der Muslim ist von der Shahada im Herzen überzeugt. Ein Heuchler ist jemand, der zwar die Shahada ausspricht, sie jedoch im Herzen ablehnt
Ikhlas (Aufrichtigkeit)

– Es negiert den Polytheismus. Wer die Shahada spricht muss damit nur das Wohlgefallen bzw. die Zufriedenheit Allahs wollen

Muhabbat (Liebe)

– Es negiert die Verachtung und Abwendung von dem Islam. Man muss Allah, den Islam (und die Gebote/Verbote), die Shahadah und alles wofür sie steht lieben. Man darf nicht über irgendeinen Aspekt des Islam spotten oder ihn verachten
Die 6 Säulen des Islam

Was bedeutet Iman?

Linguistisch bedeutet der Begriff „Iman“, dass man fest an etwas glaubt und etwas tut. Mit dem Islam hat es eine spezifische Bedeutung erlangt.

– Der Begriff Iman umfasst im Islam die Worte und Taten eines Menschen, auch wenn es oft nur mit „Glaube“ „übersetzt“ wird. Hierzu gehören: die Worte und Taten des Herzens, die Worte und Taten der Zunge, so wie die Taten der anderen Körperglieder.
– Worte des Herzens: Dies ist der Glaube und die Gewissheit im Herzen über das was im Qur’an steht und von dem Propheten (Friede und Segen auf Ihm)  überliefert wurde
– Taten des Herzens: zum Beispiel al-Ikhlas (die Aufrichtigkeit), an-Niyyah (die Absicht), die Liebe zu Allah, die Hingabe, etc.
– Worte der Zunge: Das Wort der Zunge ist das Aussprechen der Shahadah
– Taten der Zunge: Das sind all jene Taten, die mit der Zunge verrichtet werden, so wie zum  Beispiel Qur‘an lesen, Dhikr sprechen (Allahs zu Gedenken), Du’a‘ (Bittgebete) machen usw.
– Taten der anderen Körperglieder: Das sind all jene Taten, die mit den anderen Organen bzw. den Gliedern vollzogen werden, wie zum Beispiel das Gebet, das Fasten usw.
– Abnahme und Zunahme der Iman: Die Ahlu Sunnah hält daran fest, dass der Iman einer Person, der also auch von den Taten abhängt, durch gute Taten steigen und durch Sünden sinken kann. Durch manche Sünden (Kufr akbar & Shirk akbar) fällt man jedoch vom Islam ab und hat keinen Iman mehr. (Solche Taten sind heutzutage sehr weit verbreitet.)
Der Glaube an Allah

– Hierzu gehört der Glaube an den Tawhid
Weiterhin gehören dazu folgende Punkte:

– Allah hat sich über den Thron erhoben (Istiwa) und daran glaubt ein Muslim, ohne nach dem „wie?“ zu fragen
– Allah ist nicht in Seiner Schöpfung und ähnelt den Geschöpfen in keiner Weise
– Allah ist mit Seinen Dienern durch sein Wissen. Allah weiß also alles was Seine Diener machen, denn Er ist Allsehend, Allhörend und Allwissend
Der Glaube an die Engel

Die Engel…

– sind Geschöpfe aus Licht
– nicht Ungehorsam gegenüber Allah
– haben keinen freien Willen und keine sinnlichen Begierden
– haben kein Geschlecht
– darf man sich nicht bildlich vorstellen
– ihre Anzahl ist nur Allah bekannt
Der Glaube an die Gesandten

– Ein Muslim glaubt an alle Gesandten, die im Qur‘an und durch den Propheten Muhammad (Friede und Segen auf Ihm) bekannt gegeben wurden
– Die Propheten sind frei von großen Sünden
– Man gibt den Propheten Vorzug vor anderen Menschen und spottet nicht über sie
– Sie sind dennoch nur Menschen und dürfen nicht neben Allah angebetet werden
– Die Propheten leiten nicht die Herzen der Menschen recht. Nur Allah kann die Herzen rechtleiten
– Die Propheten riefen alle dazu auf, dass Allah allein angebetet werden soll
– Der letzte Prophet war Muhammad (Friede und Segen auf Ihm) und der Gehorsam ihm gegenüber wurde den Muslimen befohlen
Der Glaube an die Bücher

– Der Glaube an…
… at Tauraat (Thora)

… Injil (Evangelium)

… Zabur (Psalmen)

… die Blätter die zu Ibrahim [Friede sei mit ihm] herabgesandt wurden

… Qur‘an

Der Qur‘an

Der Qur’an ist der tatsächliche Kalaam (Rede) des Herrn und gleicht nicht der Rede der Menschen

… ist kein Geschöpf (Makhluq)

… ist und bleibt unverfälscht (die anderen Bücher wurden verfälscht)

… enthält keine Widersprüche

… und die Sunnah gelten im Islam als die einzigen Beweisquellen für gewisse Angelegenheiten

Yawm al-Qiyama (Der Glaube an den Tag der Auferstehung)

Der Glaube an:

– Die Prüfungen und Befragung im Grab
– Die Auferstehung nach dem Tod
– Die Abrechnung der Taten
– Den Haud (Teich, Wasserbecken) des Propheten Muhammad
– Die Brücke, über dem Feuer, die die Menschen entsprechend ihrer Taten entweder überqueren oder ins Feuer geworfen werden
– Al Jannah (oft als „Paradies“ bezeichnet), das die Muslime für immer betreten werden
– An Naar (oft als „Höllenfeuer“ [1] bezeichnet), das die Ungläubigen für immer betreten werden
– Die Tatsache, dass die Muslime ihren Herrn in al Jannah sehen werden
Qadr  (Der Glaube an die Vorherbestimmung)

– Alles kommt so zu Stande, wie Allah es vorherbestimmt hat
– Allah wusste schon bevor er die Geschöpfe erschaffen hat, wie sie handeln werden
– Der Mensch hat dennoch einen freien Willen und es ist seine freie Entscheidung, ob er eine Sünde begeht oder nicht. Dementsprechend ist der Mensch für seine Taten verantwortlich
– Die Menschen sind die Vollzieher der Taten, der Schöpfer aller menschlichen Taten ist Allahu ta’ala
– Der Mensch hat auf bestimmte Ereignisse keinen Einfluss, wie beispielsweise die Existenz der Erde, die Laufbahnen der Planeten, usw.
Wodurch verliert ein Mensch seinen früheren Iman?

Jemand der Kufr akbar begeht wird grundsätzlich als Kafir (pl. Kuffar) und jemand der Shirk akbar begeht grundsätzlich als Mushrik (pl. Mushrikun) bezeichnet. Sollte jemand zuvor ein Muslim gewesen sein, so hat er durch diese Taten Riddah (Apostasie) begangen und wird zum Murtad (Apostat,  Abtrünniger). Um erneut in den Islam zu treten muss er bereuen und die Shahadah erneut sprechen. Das Urteil bleibt dasselbe, auch wenn der Kufr- | Shirk akbar aus Ernsthaftigkeit, Spiel und Spaß oder aus Angst um sein Gut oder seine Position geschehen. Nur derjenige gilt im Islam als entschuldigt, der sich im Ikrah befindet (Mukrah). Der Ikrah gilt, wenn jemand mit seinem Leben bedroht wird oder mit dem Abschneiden seiner Gliedmaßen (hierbei geht im Endeffekt auch Leben verloren), wenn er nicht den Kufr spricht. Hierbei fordert der Islam jedoch, dass der Mukrah die Tat des Kufr/Shirk im Herzen verabscheuen braucht. Desweiteren ist ein Muslim laut dem Qur’an dazu verpflichtet etwas gegen den Kufr/Shirk zu sagen, wenn es in seiner Anwesenheit geschieht, oder den Ort (also die Menschen) direkt zu verlassen, bis sie in ein anderes Thema übergehen.

Was ist der große Unglaube – Kufr akbar?

Im Allgemeinen gilt, wer Kufr akbar begeht ist ein Ungläubiger (Kafir) und fällt vom Islam ab. Im Folgenden werden die Arten des Kufr akbar genannt.

Juhud (Die Ablehnung und Leugnung der Zeichen Allahs)

– Ablehnung mit dem Herzen, obwohl man die Wahrheit kennt
– Ablehnung mit der Zunge, obwohl das Herz zufrieden ist
– Ablehnung durch Handlung, bspw. durch das „Ersetzen“ der islamischen Gesetze. Die heutigen Herrscher gelten daher nicht als Muslime
Takdhib / Kufrul-Inkaar (Leugnung/Zurückweisung der Zeichen)

– Zurückweisung der Wahrheit im Herzen, bspw. Leugnung des Boten/Gesandten
– Zurückweisung durch die Zunge, durch…
… direkte Verwerfung

… Umdeutung einer klaren Angelegenheit

Al-Istikbaar (Hochmut gegenüber der Wahrheit)

– Arrogante Äußerungen, wenn die Zeichen Allahs dargelegt werden
– Ein Beispiel für jemanden, der dies tat, ist Iblis (Satan)
Inaat Unglaube durch Trotz, den Islam nicht anzunehmen, gegen bestimmte Aspekte zu trotzen, etc.

Al-Shakk (Unglaube durch Zweifel oder Vermutung an der Wahrheit)

Al-Nifaq (Die Heuchelei in der Überzeugung) – al-I’tiqad:

– Leugnung des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Leugnung der Botschaft des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Hass gegenüber dem Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Hass gegenüber der Botschaft des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Freude über die „Kritisierung“ des Islam
– Unzufriedenheit über die Verbreitung des Islam
Jahl (Unwissenheit)

– Einfache Unwissenheit: Jemand den der Islam nie erreicht hat (z.B. weil er auf einer einsamen Insel lebte), wird am Tag der Auferstehung geprüft, wird in dieser Welt dennoch nicht als Muslim betrachtet
– starke Unwissenheit: eine Sache anders zu glauben, als sie wirklich ist.
Beispiel: die Nasara [1] glauben an Isa (Jesus), jedoch nicht in einer Art und Weise, wie es der Realität entspricht

[1] sogenannte „Christen“, dieser Name ist jedoch nicht für sie verwendbar, da sie unter anderem nicht den wahren Lehren des Christus folgen und auch nicht der „Christ“ selbst sind.

Ta‘wil (Uminterpretation der eindeutigen (Muhkam) Texte)

– Im Qur‘an gibt es Verse, die allgemein verständlich und deren Bedeutung eindeutig sind. Man darf den Qur‘an nicht nach seinen eigenen Gelüsten aus interpretieren
Istizaa (Das bewusste Spotten über Allah)

Istihal (Das Erlauben des eindeutig Verbotenen und das Verbieten des eindeutig Erlaubten)

– Es handelt sich hier um Angelegenheiten, die mit Ijma‘ [Konsens] als haram (verboten) oder halal (erlaubt) gelten
Istibdaal (Das Ablehnen der islamischen Gesetze, ob mit oder ohne sie zu leugnen)

– Islamische Gesetze durch unislamische zu ersetzen, auch wenn man zugibt, dass das islamische Recht besser ist. Daher sind die Herrscher heute also keine Muslime
Was ist der kleine Kufr – Kufr al-asghar?

– Der kleine Kufr befördert einen Menschen im Generellen nicht aus dem Islam
– Z.B. der alleinige Kampf gegen den Muslim ist kleiner Kufr
Was ist der  große Polytheismus – Shirk akbar?

Im Allgemeinen befördert dieser den Menschen aus dem Islam und derjenige der ihn begeht wird als Polytheist (Mushrik) bezeichnet. Im Shirk akbar ist die Unwissenheit kein Entschuldigungsgrund. Wer irgendeine Form der Anbetung (‘Ibadah) an jemanden anderen als Allah richtet, hat Shirk akbar begangen. Im Folgenden werden die Arten des Shirk akbar dargelegt.

Shirk in ar-Rububiyah (Shirk ut Ta‘til: Shirk durch Leugnung)

– Beispiel: zu sagen, dass die Erde seit Ewigkeiten existieren würde und sie nicht von Allah ta’ala erschaffen worden wäre
– Shirk ul Andaad: Allah (Teilhaber zuschreiben, in dem man behauptet, dass Geschöpfe über die Angelegenheiten des Universums herrschen) Beispiel: Menschen oder die Natur selbst als Schöpfer der Welt oder als aufrichtigen Gesetzgeber
Shirk in al-Uluhiya (Shirk in der Dienerschaft)

Ibadah an Geschöpfe zu verrichten:

– Shirk in der Aufrufung (Dua): das Bittgebet an jemand anderen als Allah zu richten
– Shirk in der Absicht (Niyah): wenn der Vorsatz einer ’Ibadah nicht für das Wohlgefallen Allahs begangen wird, sondern um den Willen eines Taghut
– Shirk im Gehorsam (Ta‘ah): Wenn man jemandem gehorcht, der etwas Verbotenes und unislamisches befiehlt, wenn man hierbei glaubt, dass der Gehorsam gegenüber dieser Person bedeutender und wichtiger als der Gehorsam gegenüber Allah ist oder wenn man denkt, dass der Befehl derjenigen Person bedeutender als der Befehl Allahs ist. Wenn jemand jemand anderen Kufr und Shirk befiehlt, so darf derjenige laut dem Islam nicht gehorchen, was auch immer seine Absicht ist, ansonsten ist er ein Ungläubiger (Kafir) bzw. Polytheist (Mushrik) [1]
– Shirk in der Liebe: Wenn man etwas in der Art und Weise liebt, wie man nur Allah lieben darf. Ein Muslim muss Allah über alles lieben
– Shirk in der Furcht: zu glauben, dass Menschen jemandem Krankheit, Armut oder den Tod bringen könnten
– Shirk im Vertrauen (Tawakkul)
– …
Shirk in al-asma was-Sifat (Shirk in den Namen und Attributen)

– Shirk ut Ta‘til: Shirk durch Leugnung der Attribute Allahs, gepriesen sei Er
– Shirk ul Andaad:
1. Die Attribute Allahs den Geschöpfen zuschreiben
2. Die Attribute der Geschöpfe Allah zuschreiben
Was ist der niedere Polytheismus – Shirk al-asghar?

Der niedere Shirk befördert einen Menschen im Allgemeinen nicht aus dem Islam. Der kleine Shirk ist ar-Riya. Dies ist die Augendienerei, welche beinhaltet, dass man eine Handlung der Anbetung vollzieht, um einen guten Ruf bei den Menschen zu erlangen. Die Tat wird dennoch nicht für einen Taghut vollzogen; die ‘Ibadah ist dennoch an Allah gerichtet. Es handelt sich also nicht um den Shirk in der Niyah.

Die 10 Faktoren, durch die ein Mensch aus dem Islam austritt?

Diese 10 Faktoren wurden von Gelehrten  zusammengefasst, da diese 10 Faktoren eigentlich sehr häufig auftauchen.

1. Der große Polytheismus – shirk akbar –
2. Wenn man nicht daran glaubt, dass die Polytheisten Mushrikun (Ungläubige sind,) Zweifel an ihrem Unglauben hat oder ihren Glauben als gültig erklärt.
3. Wenn man Mittler (der Anbetung oder Aufrufung) zwischen sich und Allah stellt, ihnen (den Mittlern, wie Götzenstatuen, Tote, aber auch lebendige Menschen oder Ginn) Anbetung, entgegenbringt.
4. Wenn man daran glaubt, dass die Rechtleitung anderer besser sei, als die des Propheten (Friede und Segen auf Ihm)
5. Wenn man etwas hasst, womit der Prophet (Friede und Segen auf Ihm entsandt wurde (Kufrul-Kurh)
6. Wenn man über irgendeinen Aspekt des Islam spottet (Istizaa)
7. Sihr (Zauberei/ schwarze Magie)
8. Unterstützung der Polytheisten (Mushrikin) gegen die Muslime, sei es verbal oder physisch
9. Wenn man daran glaubt, dass bestimmte Leute davon ausgenommen sind an der Scharia festzuhalten
10. Wenn man sich von dem Islam abwendet, in dem nichts man davon lernt oder dafür aufwendet (Kufrul-I raadh)
Einige Handlungsbeispiele, durch die ein Mensch den Islam verlässt

– Tahakum (Urteil ersuchen) beim Taghut, da Tahakum eine ‘Ibadah ist und dabei zu verhelfen, z.B als Anwalt, Zeuge, etc.
– Den Kuffar Wala zu zeigen, z.B durch…
… mit ihnen gemeinsam Ibadat zu verrichten

… sie auf hohe Positionen zu heben, wie z.B. als “Richter”

… sie als Freunde anzuerkennen/bezeichnen

… mit ihnen gemeinsam gegen die Muslime zu kämpfen (ob physisch oder verbal)

… das Imitieren ihrer Religion

… das Akzeptieren von Nutzungsbedingungen (Allgemeine Geschäftsbedingungen, kurz AGB) bzw. Verträgen, o.Ä., die Kufr-Bedingungen enthalten, wie z.B. dass man sich bei Streitigkeiten an ein “Gericht” der Tawaghit wenden würde

… jegliches Verhelfen/Mitwirken bei einer Kufr-Tat, beispielsweise als ein Arbeiter in einem Parlament, als Arbeiter in einem Konsulat, als Anwalt, etc. zu agieren

… andere Menschen in den Kufr zu verführen, es von ihnen zu verlangen

… Teilnahme an den heutigen politischen Wahlen (fällt unter Teilnahme an ihrer Religion)

… die Absicht Kufr oder Shirk in Zukunft zu begehen, auch wenn man es nicht vollzieht

… das Arbeiten als Polizist oder Soldat in einem unislamischen Staat

… usw

Ich hatte viele Kufr-Ansichten und -meinungen. Das ist die Wahrheit:

Zusammenfassung der islamischen Grundlagen
Tawhid ar-Rububiyyah

– Bestätigung der Einheit Allahs in seiner Herrschaft
– Allah ist Einzig in Seinen Taten
– Allah ist laut den Muslimen…
… der alleinige Schöpfer

… der alleinige Herrscher des Universums

… der alleinige Gesetzgeber (Tawhid Hakimiyyah)

… der alleinige Versorger

… der alleinige Erhalter der Welten

Tawhid al-Uluhiyyah

‘Ibadah (Taten, die Allah liebt, zufrieden ist, Taten der Anbetung) darf einzig und allein an Allah gerichtet  werden

– dazu gehören äußere Taten wie das Gebet, Fasten, Schlachtopfer erbringen, Bittgebet
– aber auch Emotionen wie Furcht, Liebe, Hoffnung, Vertrauen,…
– die Menschen und Jinn (Lebewesen, die aus rauchlosem Feuer erschaffen wurden) wurden erschaffen, damit sie Allah ta’ala dienen. Das ist laut dem Islam der Sinn des Lebens
– Die ‘Ibadah hat hierbei drei Bedingungen, damit sie akzeptiert wird (damit man einen Lohn dafür erhält bzw. damit sie gültig ist):
Islam (also das man ein Muslim ist)

– Ikhlas (Aufrichtigkeit)
– Übereinstimmung mit dem Qur’an und der Sunnah. Bidah (Erneuerung) im Bereich der religiösen Praktiken ist verboten und bringt keine Hasanat
Tawhid al-Asma wa s-Sifat

– Bestätigung aller Namen Allahs in einer Art und Weise, die seiner Erhabenheit zusteht, also ohne Tahrif (Verleumdung/Verzerrung): Veränderung der wahren Bedeutung. Z.B. zu sagen, dass mit der Hand Allahs Segen gemeint sei.
– Wer die Namen Allahs Leugnet ist kein Muslim (Tat’il: Leugnung der Namen)
– Wer die Attribute Allahs mit der Schöpfung vergleichen, ist kein Muslim. (Tamthil: die Attribute mit der Schöpfung vergleichen. Z.B. zu sagen, dass die Hand Allahs wie die Hand der Geschöpfe sei)
– Wer über das „wie?“ Diskutiert, ist kein Muslim. (Takyīf: Diskussionen über das „wie?“. Z.B. Fragen wie „Wie hat sich Allah über den Thron erhoben?“)
Shahada

اَشْهَدُ اَنْ لاٰ اِلٰهَ اِلاّٰ اللهُ وَاَشْهَدُ اَنَّ مُحَمَّداً عَبْدُهُ وَ رَسُولُهُ

Ungefähre Aussprache: Aschhedu an la ilaha illa Allah wa aschhedu anna Muhammadan ‘abduhu wa rasuluh

Sinngemäße Bedeutung: Ich bezeuge, dass es keinen Anbetungswürdigen gibt, außer Allah und dass Muhammad sein Diener und Gesandter ist.

Ein Ungläubiger (Kafir) oder eine Ungläubige (Kafirah), der/die in den Islam eintreten möchte und somit ein/e Muslim/a werden möchte, muss die Shahada aussprechen. Wenn er/sie ihre Bedingungen erfüllt, dann gilt er/sie als Muslim/a und seine/ihre vergangenen Sünden sind alle aufgehoben.

Die Säulen der Shahada

Al Kufr bit-Taghut:

– Alle Tawaghit [1] und ihre Anhänger  zu Kuffar (Nicht-Muslimen) erklären (Takfir auf sie sprechen)
– Alle Tawaghit und ihre Anhänger verabscheuen und ihnen Lossagung (Bara) entgegenbringen
– Zu keinem Taghut und seinen Anhänger Loyalität (Wala) zeigen
– Überzeigt sein, dass es falsch ist den Taghut anzubeten und ihn nicht anbeten
– Meiden des Taghut im Herzen und den Taten
– Die Lossagung von allen Mushrikin (Polytheisten) bzw. Kuffar (Ungläubigen)
Al Iman Billah:

– Der Glaube an Allah
– Der Glaube an den Tawhid
[1] Taghut (pl. Tawaghit):  Alles was neben Allah angebetet wird und das auch zufrieden mit seiner Anbetung ist. Propheten und Engel (Friede sei mit ihnen) sind daher keine Tawaghit

Die Bedingungen der Shahada

‘Ilm (Wissen)

– Es negiert die Unwissenheit. Der Muslim kennt mit dem Herzen die Bedeutung der Worte, die er ausspricht. Ein Muslim muss die Grundlage des Islam wissen
Yaqin (Gewissheit)

– Es negiert den Zweifel. Der Muslim muss vollkommen von der Wahrheit überzeugt sein, ohne Unsicherheit im Herzen
Qabul (Akzeptanz)

– Es negiert die Abwendung und Leugnung. Die Shahada muss mit all ihren Konsequenzen akzeptiert werden, ohne die Möglichkeit aufgrund von eigenen niederen Begierden auszusortieren
Inqiyad (Hingabe)

– Es negiert den Ungehorsam gegenüber Allah. Der Muslim muss die Shahada im Herzen akzeptieren, es mit der Zunge aussprechen und die Befehle mit den Taten praktizieren Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder Sünder gleich zum Ungläubigen wird. Es gibt bestimmte Sünden, durch die ein Mensch den Islam verlässt. Wer also z.B. raucht, Unzucht begeht o.Ä. der kann dennoch in den Islam eintreten
Sidq (Wahrhaftigkeit)

– Es negiert die Heuchelei. Der Muslim ist von der Shahada im Herzen überzeugt. Ein Heuchler ist jemand, der zwar die Shahada ausspricht, sie jedoch im Herzen ablehnt
Ikhlas (Aufrichtigkeit)

– Es negiert den Polytheismus. Wer die Shahada spricht muss damit nur das Wohlgefallen bzw. die Zufriedenheit Allahs wollen

Muhabbat (Liebe)

– Es negiert die Verachtung und Abwendung von dem Islam. Man muss Allah, den Islam (und die Gebote/Verbote), die Shahadah und alles wofür sie steht lieben. Man darf nicht über irgendeinen Aspekt des Islam spotten oder ihn verachten
Die 6 Säulen des Islam

Was bedeutet Iman?

Linguistisch bedeutet der Begriff „Iman“, dass man fest an etwas glaubt und etwas tut. Mit dem Islam hat es eine spezifische Bedeutung erlangt.

– Der Begriff Iman umfasst im Islam die Worte und Taten eines Menschen, auch wenn es oft nur mit „Glaube“ „übersetzt“ wird. Hierzu gehören: die Worte und Taten des Herzens, die Worte und Taten der Zunge, so wie die Taten der anderen Körperglieder.
– Worte des Herzens: Dies ist der Glaube und die Gewissheit im Herzen über das was im Qur’an steht und von dem Propheten (Friede und Segen auf Ihm)  überliefert wurde
– Taten des Herzens: zum Beispiel al-Ikhlas (die Aufrichtigkeit), an-Niyyah (die Absicht), die Liebe zu Allah, die Hingabe, etc.
– Worte der Zunge: Das Wort der Zunge ist das Aussprechen der Shahadah
– Taten der Zunge: Das sind all jene Taten, die mit der Zunge verrichtet werden, so wie zum  Beispiel Qur‘an lesen, Dhikr sprechen (Allahs zu Gedenken), Du’a‘ (Bittgebete) machen usw.
– Taten der anderen Körperglieder: Das sind all jene Taten, die mit den anderen Organen bzw. den Gliedern vollzogen werden, wie zum Beispiel das Gebet, das Fasten usw.
– Abnahme und Zunahme der Iman: Die Ahlu Sunnah hält daran fest, dass der Iman einer Person, der also auch von den Taten abhängt, durch gute Taten steigen und durch Sünden sinken kann. Durch manche Sünden (Kufr akbar & Shirk akbar) fällt man jedoch vom Islam ab und hat keinen Iman mehr. (Solche Taten sind heutzutage sehr weit verbreitet.)
Der Glaube an Allah

– Hierzu gehört der Glaube an den Tawhid
Weiterhin gehören dazu folgende Punkte:

– Allah hat sich über den Thron erhoben (Istiwa) und daran glaubt ein Muslim, ohne nach dem „wie?“ zu fragen
– Allah ist nicht in Seiner Schöpfung und ähnelt den Geschöpfen in keiner Weise
– Allah ist mit Seinen Dienern durch sein Wissen. Allah weiß also alles was Seine Diener machen, denn Er ist Allsehend, Allhörend und Allwissend
Der Glaube an die Engel

Die Engel…

– sind Geschöpfe aus Licht
– nicht Ungehorsam gegenüber Allah
– haben keinen freien Willen und keine sinnlichen Begierden
– haben kein Geschlecht
– darf man sich nicht bildlich vorstellen
– ihre Anzahl ist nur Allah bekannt
Der Glaube an die Gesandten

– Ein Muslim glaubt an alle Gesandten, die im Qur‘an und durch den Propheten Muhammad (Friede und Segen auf Ihm) bekannt gegeben wurden
– Die Propheten sind frei von großen Sünden
– Man gibt den Propheten Vorzug vor anderen Menschen und spottet nicht über sie
– Sie sind dennoch nur Menschen und dürfen nicht neben Allah angebetet werden
– Die Propheten leiten nicht die Herzen der Menschen recht. Nur Allah kann die Herzen rechtleiten
– Die Propheten riefen alle dazu auf, dass Allah allein angebetet werden soll
– Der letzte Prophet war Muhammad (Friede und Segen auf Ihm) und der Gehorsam ihm gegenüber wurde den Muslimen befohlen
Der Glaube an die Bücher

– Der Glaube an…
… at Tauraat (Thora)

… Injil (Evangelium)

… Zabur (Psalmen)

… die Blätter die zu Ibrahim [Friede sei mit ihm] herabgesandt wurden

… Qur‘an

Der Qur‘an

Der Qur’an ist der tatsächliche Kalaam (Rede) des Herrn und gleicht nicht der Rede der Menschen

… ist kein Geschöpf (Makhluq)

… ist und bleibt unverfälscht (die anderen Bücher wurden verfälscht)

… enthält keine Widersprüche

… und die Sunnah gelten im Islam als die einzigen Beweisquellen für gewisse Angelegenheiten

Yawm al-Qiyama (Der Glaube an den Tag der Auferstehung)

Der Glaube an:

– Die Prüfungen und Befragung im Grab
– Die Auferstehung nach dem Tod
– Die Abrechnung der Taten
– Den Haud (Teich, Wasserbecken) des Propheten Muhammad
– Die Brücke, über dem Feuer, die die Menschen entsprechend ihrer Taten entweder überqueren oder ins Feuer geworfen werden
– Al Jannah (oft als „Paradies“ bezeichnet), das die Muslime für immer betreten werden
– An Naar (oft als „Höllenfeuer“ [1] bezeichnet), das die Ungläubigen für immer betreten werden
– Die Tatsache, dass die Muslime ihren Herrn in al Jannah sehen werden
Qadr  (Der Glaube an die Vorherbestimmung)

– Alles kommt so zu Stande, wie Allah es vorherbestimmt hat
– Allah wusste schon bevor er die Geschöpfe erschaffen hat, wie sie handeln werden
– Der Mensch hat dennoch einen freien Willen und es ist seine freie Entscheidung, ob er eine Sünde begeht oder nicht. Dementsprechend ist der Mensch für seine Taten verantwortlich
– Die Menschen sind die Vollzieher der Taten, der Schöpfer aller menschlichen Taten ist Allahu ta’ala
– Der Mensch hat auf bestimmte Ereignisse keinen Einfluss, wie beispielsweise die Existenz der Erde, die Laufbahnen der Planeten, usw.
Wodurch verliert ein Mensch seinen früheren Iman?

Jemand der Kufr akbar begeht wird grundsätzlich als Kafir (pl. Kuffar) und jemand der Shirk akbar begeht grundsätzlich als Mushrik (pl. Mushrikun) bezeichnet. Sollte jemand zuvor ein Muslim gewesen sein, so hat er durch diese Taten Riddah (Apostasie) begangen und wird zum Murtad (Apostat,  Abtrünniger). Um erneut in den Islam zu treten muss er bereuen und die Shahadah erneut sprechen. Das Urteil bleibt dasselbe, auch wenn der Kufr- | Shirk akbar aus Ernsthaftigkeit, Spiel und Spaß oder aus Angst um sein Gut oder seine Position geschehen. Nur derjenige gilt im Islam als entschuldigt, der sich im Ikrah befindet (Mukrah). Der Ikrah gilt, wenn jemand mit seinem Leben bedroht wird oder mit dem Abschneiden seiner Gliedmaßen (hierbei geht im Endeffekt auch Leben verloren), wenn er nicht den Kufr spricht. Hierbei fordert der Islam jedoch, dass der Mukrah die Tat des Kufr/Shirk im Herzen verabscheuen braucht. Desweiteren ist ein Muslim laut dem Qur’an dazu verpflichtet etwas gegen den Kufr/Shirk zu sagen, wenn es in seiner Anwesenheit geschieht, oder den Ort (also die Menschen) direkt zu verlassen, bis sie in ein anderes Thema übergehen.

Was ist der große Unglaube – Kufr akbar?

Im Allgemeinen gilt, wer Kufr akbar begeht ist ein Ungläubiger (Kafir) und fällt vom Islam ab. Im Folgenden werden die Arten des Kufr akbar genannt.

Juhud (Die Ablehnung und Leugnung der Zeichen Allahs)

– Ablehnung mit dem Herzen, obwohl man die Wahrheit kennt
– Ablehnung mit der Zunge, obwohl das Herz zufrieden ist
– Ablehnung durch Handlung, bspw. durch das „Ersetzen“ der islamischen Gesetze. Die heutigen Herrscher gelten daher nicht als Muslime
Takdhib / Kufrul-Inkaar (Leugnung/Zurückweisung der Zeichen)

– Zurückweisung der Wahrheit im Herzen, bspw. Leugnung des Boten/Gesandten
– Zurückweisung durch die Zunge, durch…
… direkte Verwerfung

… Umdeutung einer klaren Angelegenheit

Al-Istikbaar (Hochmut gegenüber der Wahrheit)

– Arrogante Äußerungen, wenn die Zeichen Allahs dargelegt werden
– Ein Beispiel für jemanden, der dies tat, ist Iblis (Satan)
Inaat Unglaube durch Trotz, den Islam nicht anzunehmen, gegen bestimmte Aspekte zu trotzen, etc.

Al-Shakk (Unglaube durch Zweifel oder Vermutung an der Wahrheit)

Al-Nifaq (Die Heuchelei in der Überzeugung) – al-I’tiqad:

– Leugnung des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Leugnung der Botschaft des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Hass gegenüber dem Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Hass gegenüber der Botschaft des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Freude über die „Kritisierung“ des Islam
– Unzufriedenheit über die Verbreitung des Islam
Jahl (Unwissenheit)

– Einfache Unwissenheit: Jemand den der Islam nie erreicht hat (z.B. weil er auf einer einsamen Insel lebte), wird am Tag der Auferstehung geprüft, wird in dieser Welt dennoch nicht als Muslim betrachtet
– starke Unwissenheit: eine Sache anders zu glauben, als sie wirklich ist.
Beispiel: die Nasara [1] glauben an Isa (Jesus), jedoch nicht in einer Art und Weise, wie es der Realität entspricht

[1] sogenannte „Christen“, dieser Name ist jedoch nicht für sie verwendbar, da sie unter anderem nicht den wahren Lehren des Christus folgen und auch nicht der „Christ“ selbst sind.

Ta‘wil (Uminterpretation der eindeutigen (Muhkam) Texte)

– Im Qur‘an gibt es Verse, die allgemein verständlich und deren Bedeutung eindeutig sind. Man darf den Qur‘an nicht nach seinen eigenen Gelüsten aus interpretieren
Istizaa (Das bewusste Spotten über Allah)

Istihal (Das Erlauben des eindeutig Verbotenen und das Verbieten des eindeutig Erlaubten)

– Es handelt sich hier um Angelegenheiten, die mit Ijma‘ [Konsens] als haram (verboten) oder halal (erlaubt) gelten
Istibdaal (Das Ablehnen der islamischen Gesetze, ob mit oder ohne sie zu leugnen)

– Islamische Gesetze durch unislamische zu ersetzen, auch wenn man zugibt, dass das islamische Recht besser ist. Daher sind die Herrscher heute also keine Muslime
Was ist der kleine Kufr – Kufr al-asghar?

– Der kleine Kufr befördert einen Menschen im Generellen nicht aus dem Islam
– Z.B. der alleinige Kampf gegen den Muslim ist kleiner Kufr
Was ist der  große Polytheismus – Shirk akbar?

Im Allgemeinen befördert dieser den Menschen aus dem Islam und derjenige der ihn begeht wird als Polytheist (Mushrik) bezeichnet. Im Shirk akbar ist die Unwissenheit kein Entschuldigungsgrund. Wer irgendeine Form der Anbetung (‘Ibadah) an jemanden anderen als Allah richtet, hat Shirk akbar begangen. Im Folgenden werden die Arten des Shirk akbar dargelegt.

Shirk in ar-Rububiyah (Shirk ut Ta‘til: Shirk durch Leugnung)

– Beispiel: zu sagen, dass die Erde seit Ewigkeiten existieren würde und sie nicht von Allah ta’ala erschaffen worden wäre
– Shirk ul Andaad: Allah (Teilhaber zuschreiben, in dem man behauptet, dass Geschöpfe über die Angelegenheiten des Universums herrschen) Beispiel: Menschen oder die Natur selbst als Schöpfer der Welt oder als aufrichtigen Gesetzgeber
Shirk in al-Uluhiya (Shirk in der Dienerschaft)

Ibadah an Geschöpfe zu verrichten:

– Shirk in der Aufrufung (Dua): das Bittgebet an jemand anderen als Allah zu richten
– Shirk in der Absicht (Niyah): wenn der Vorsatz einer ’Ibadah nicht für das Wohlgefallen Allahs begangen wird, sondern um den Willen eines Taghut
– Shirk im Gehorsam (Ta‘ah): Wenn man jemandem gehorcht, der etwas Verbotenes und unislamisches befiehlt, wenn man hierbei glaubt, dass der Gehorsam gegenüber dieser Person bedeutender und wichtiger als der Gehorsam gegenüber Allah ist oder wenn man denkt, dass der Befehl derjenigen Person bedeutender als der Befehl Allahs ist. Wenn jemand jemand anderen Kufr und Shirk befiehlt, so darf derjenige laut dem Islam nicht gehorchen, was auch immer seine Absicht ist, ansonsten ist er ein Ungläubiger (Kafir) bzw. Polytheist (Mushrik) [1]
– Shirk in der Liebe: Wenn man etwas in der Art und Weise liebt, wie man nur Allah lieben darf. Ein Muslim muss Allah über alles lieben
– Shirk in der Furcht: zu glauben, dass Menschen jemandem Krankheit, Armut oder den Tod bringen könnten
– Shirk im Vertrauen (Tawakkul)
– …
Shirk in al-asma was-Sifat (Shirk in den Namen und Attributen)

– Shirk ut Ta‘til: Shirk durch Leugnung der Attribute Allahs, gepriesen sei Er
– Shirk ul Andaad:
1. Die Attribute Allahs den Geschöpfen zuschreiben
2. Die Attribute der Geschöpfe Allah zuschreiben
Was ist der niedere Polytheismus – Shirk al-asghar?

Der niedere Shirk befördert einen Menschen im Allgemeinen nicht aus dem Islam. Der kleine Shirk ist ar-Riya. Dies ist die Augendienerei, welche beinhaltet, dass man eine Handlung der Anbetung vollzieht, um einen guten Ruf bei den Menschen zu erlangen. Die Tat wird dennoch nicht für einen Taghut vollzogen; die ‘Ibadah ist dennoch an Allah gerichtet. Es handelt sich also nicht um den Shirk in der Niyah.

Die 10 Faktoren, durch die ein Mensch aus dem Islam austritt?

Diese 10 Faktoren wurden von Gelehrten  zusammengefasst, da diese 10 Faktoren eigentlich sehr häufig auftauchen.

1. Der große Polytheismus – shirk akbar –
2. Wenn man nicht daran glaubt, dass die Polytheisten Mushrikun (Ungläubige sind,) Zweifel an ihrem Unglauben hat oder ihren Glauben als gültig erklärt.
3. Wenn man Mittler (der Anbetung oder Aufrufung) zwischen sich und Allah stellt, ihnen (den Mittlern, wie Götzenstatuen, Tote, aber auch lebendige Menschen oder Ginn) Anbetung, entgegenbringt.
4. Wenn man daran glaubt, dass die Rechtleitung anderer besser sei, als die des Propheten (Friede und Segen auf Ihm)
5. Wenn man etwas hasst, womit der Prophet (Friede und Segen auf Ihm entsandt wurde (Kufrul-Kurh)
6. Wenn man über irgendeinen Aspekt des Islam spottet (Istizaa)
7. Sihr (Zauberei/ schwarze Magie)
8. Unterstützung der Polytheisten (Mushrikin) gegen die Muslime, sei es verbal oder physisch
9. Wenn man daran glaubt, dass bestimmte Leute davon ausgenommen sind an der Scharia festzuhalten
10. Wenn man sich von dem Islam abwendet, in dem nichts man davon lernt oder dafür aufwendet (Kufrul-I raadh)
Einige Handlungsbeispiele, durch die ein Mensch den Islam verlässt

– Tahakum (Urteil ersuchen) beim Taghut, da Tahakum eine ‘Ibadah ist und dabei zu verhelfen, z.B als Anwalt, Zeuge, etc.
– Den Kuffar Wala zu zeigen, z.B durch…
… mit ihnen gemeinsam Ibadat zu verrichten

… sie auf hohe Positionen zu heben, wie z.B. als “Richter”

… sie als Freunde anzuerkennen/bezeichnen

… mit ihnen gemeinsam gegen die Muslime zu kämpfen (ob physisch oder verbal)

… das Imitieren ihrer Religion

… das Akzeptieren von Nutzungsbedingungen (Allgemeine Geschäftsbedingungen, kurz AGB) bzw. Verträgen, o.Ä., die Kufr-Bedingungen enthalten, wie z.B. dass man sich bei Streitigkeiten an ein “Gericht” der Tawaghit wenden würde

… jegliches Verhelfen/Mitwirken bei einer Kufr-Tat, beispielsweise als ein Arbeiter in einem Parlament, als Arbeiter in einem Konsulat, als Anwalt, etc. zu agieren

… andere Menschen in den Kufr zu verführen, es von ihnen zu verlangen

… Teilnahme an den heutigen politischen Wahlen (fällt unter Teilnahme an ihrer Religion)

… die Absicht Kufr oder Shirk in Zukunft zu begehen, auch wenn man es nicht vollzieht

… das Arbeiten als Polizist oder Soldat in einem unislamischen Staat

… usw

Ich hatte viele Kufr-Ansichten und -meinungen. Das ist die Wahrheit:

Zusammenfassung der islamischen Grundlagen
Tawhid ar-Rububiyyah

– Bestätigung der Einheit Allahs in seiner Herrschaft
– Allah ist Einzig in Seinen Taten
– Allah ist laut den Muslimen…
… der alleinige Schöpfer

… der alleinige Herrscher des Universums

… der alleinige Gesetzgeber (Tawhid Hakimiyyah)

… der alleinige Versorger

… der alleinige Erhalter der Welten

Tawhid al-Uluhiyyah

‘Ibadah (Taten, die Allah liebt, zufrieden ist, Taten der Anbetung) darf einzig und allein an Allah gerichtet  werden

– dazu gehören äußere Taten wie das Gebet, Fasten, Schlachtopfer erbringen, Bittgebet
– aber auch Emotionen wie Furcht, Liebe, Hoffnung, Vertrauen,…
– die Menschen und Jinn (Lebewesen, die aus rauchlosem Feuer erschaffen wurden) wurden erschaffen, damit sie Allah ta’ala dienen. Das ist laut dem Islam der Sinn des Lebens
– Die ‘Ibadah hat hierbei drei Bedingungen, damit sie akzeptiert wird (damit man einen Lohn dafür erhält bzw. damit sie gültig ist):
Islam (also das man ein Muslim ist)

– Ikhlas (Aufrichtigkeit)
– Übereinstimmung mit dem Qur’an und der Sunnah. Bidah (Erneuerung) im Bereich der religiösen Praktiken ist verboten und bringt keine Hasanat
Tawhid al-Asma wa s-Sifat

– Bestätigung aller Namen Allahs in einer Art und Weise, die seiner Erhabenheit zusteht, also ohne Tahrif (Verleumdung/Verzerrung): Veränderung der wahren Bedeutung. Z.B. zu sagen, dass mit der Hand Allahs Segen gemeint sei.
– Wer die Namen Allahs Leugnet ist kein Muslim (Tat’il: Leugnung der Namen)
– Wer die Attribute Allahs mit der Schöpfung vergleichen, ist kein Muslim. (Tamthil: die Attribute mit der Schöpfung vergleichen. Z.B. zu sagen, dass die Hand Allahs wie die Hand der Geschöpfe sei)
– Wer über das „wie?“ Diskutiert, ist kein Muslim. (Takyīf: Diskussionen über das „wie?“. Z.B. Fragen wie „Wie hat sich Allah über den Thron erhoben?“)
Shahada

اَشْهَدُ اَنْ لاٰ اِلٰهَ اِلاّٰ اللهُ وَاَشْهَدُ اَنَّ مُحَمَّداً عَبْدُهُ وَ رَسُولُهُ

Ungefähre Aussprache: Aschhedu an la ilaha illa Allah wa aschhedu anna Muhammadan ‘abduhu wa rasuluh

Sinngemäße Bedeutung: Ich bezeuge, dass es keinen Anbetungswürdigen gibt, außer Allah und dass Muhammad sein Diener und Gesandter ist.

Ein Ungläubiger (Kafir) oder eine Ungläubige (Kafirah), der/die in den Islam eintreten möchte und somit ein/e Muslim/a werden möchte, muss die Shahada aussprechen. Wenn er/sie ihre Bedingungen erfüllt, dann gilt er/sie als Muslim/a und seine/ihre vergangenen Sünden sind alle aufgehoben.

Die Säulen der Shahada

Al Kufr bit-Taghut:

– Alle Tawaghit [1] und ihre Anhänger  zu Kuffar (Nicht-Muslimen) erklären (Takfir auf sie sprechen)
– Alle Tawaghit und ihre Anhänger verabscheuen und ihnen Lossagung (Bara) entgegenbringen
– Zu keinem Taghut und seinen Anhänger Loyalität (Wala) zeigen
– Überzeigt sein, dass es falsch ist den Taghut anzubeten und ihn nicht anbeten
– Meiden des Taghut im Herzen und den Taten
– Die Lossagung von allen Mushrikin (Polytheisten) bzw. Kuffar (Ungläubigen)
Al Iman Billah:

– Der Glaube an Allah
– Der Glaube an den Tawhid
[1] Taghut (pl. Tawaghit):  Alles was neben Allah angebetet wird und das auch zufrieden mit seiner Anbetung ist. Propheten und Engel (Friede sei mit ihnen) sind daher keine Tawaghit

Die Bedingungen der Shahada

‘Ilm (Wissen)

– Es negiert die Unwissenheit. Der Muslim kennt mit dem Herzen die Bedeutung der Worte, die er ausspricht. Ein Muslim muss die Grundlage des Islam wissen
Yaqin (Gewissheit)

– Es negiert den Zweifel. Der Muslim muss vollkommen von der Wahrheit überzeugt sein, ohne Unsicherheit im Herzen
Qabul (Akzeptanz)

– Es negiert die Abwendung und Leugnung. Die Shahada muss mit all ihren Konsequenzen akzeptiert werden, ohne die Möglichkeit aufgrund von eigenen niederen Begierden auszusortieren
Inqiyad (Hingabe)

– Es negiert den Ungehorsam gegenüber Allah. Der Muslim muss die Shahada im Herzen akzeptieren, es mit der Zunge aussprechen und die Befehle mit den Taten praktizieren Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder Sünder gleich zum Ungläubigen wird. Es gibt bestimmte Sünden, durch die ein Mensch den Islam verlässt. Wer also z.B. raucht, Unzucht begeht o.Ä. der kann dennoch in den Islam eintreten
Sidq (Wahrhaftigkeit)

– Es negiert die Heuchelei. Der Muslim ist von der Shahada im Herzen überzeugt. Ein Heuchler ist jemand, der zwar die Shahada ausspricht, sie jedoch im Herzen ablehnt
Ikhlas (Aufrichtigkeit)

– Es negiert den Polytheismus. Wer die Shahada spricht muss damit nur das Wohlgefallen bzw. die Zufriedenheit Allahs wollen

Muhabbat (Liebe)

– Es negiert die Verachtung und Abwendung von dem Islam. Man muss Allah, den Islam (und die Gebote/Verbote), die Shahadah und alles wofür sie steht lieben. Man darf nicht über irgendeinen Aspekt des Islam spotten oder ihn verachten
Die 6 Säulen des Islam

Was bedeutet Iman?

Linguistisch bedeutet der Begriff „Iman“, dass man fest an etwas glaubt und etwas tut. Mit dem Islam hat es eine spezifische Bedeutung erlangt.

– Der Begriff Iman umfasst im Islam die Worte und Taten eines Menschen, auch wenn es oft nur mit „Glaube“ „übersetzt“ wird. Hierzu gehören: die Worte und Taten des Herzens, die Worte und Taten der Zunge, so wie die Taten der anderen Körperglieder.
– Worte des Herzens: Dies ist der Glaube und die Gewissheit im Herzen über das was im Qur’an steht und von dem Propheten (Friede und Segen auf Ihm)  überliefert wurde
– Taten des Herzens: zum Beispiel al-Ikhlas (die Aufrichtigkeit), an-Niyyah (die Absicht), die Liebe zu Allah, die Hingabe, etc.
– Worte der Zunge: Das Wort der Zunge ist das Aussprechen der Shahadah
– Taten der Zunge: Das sind all jene Taten, die mit der Zunge verrichtet werden, so wie zum  Beispiel Qur‘an lesen, Dhikr sprechen (Allahs zu Gedenken), Du’a‘ (Bittgebete) machen usw.
– Taten der anderen Körperglieder: Das sind all jene Taten, die mit den anderen Organen bzw. den Gliedern vollzogen werden, wie zum Beispiel das Gebet, das Fasten usw.
– Abnahme und Zunahme der Iman: Die Ahlu Sunnah hält daran fest, dass der Iman einer Person, der also auch von den Taten abhängt, durch gute Taten steigen und durch Sünden sinken kann. Durch manche Sünden (Kufr akbar & Shirk akbar) fällt man jedoch vom Islam ab und hat keinen Iman mehr. (Solche Taten sind heutzutage sehr weit verbreitet.)
Der Glaube an Allah

– Hierzu gehört der Glaube an den Tawhid
Weiterhin gehören dazu folgende Punkte:

– Allah hat sich über den Thron erhoben (Istiwa) und daran glaubt ein Muslim, ohne nach dem „wie?“ zu fragen
– Allah ist nicht in Seiner Schöpfung und ähnelt den Geschöpfen in keiner Weise
– Allah ist mit Seinen Dienern durch sein Wissen. Allah weiß also alles was Seine Diener machen, denn Er ist Allsehend, Allhörend und Allwissend
Der Glaube an die Engel

Die Engel…

– sind Geschöpfe aus Licht
– nicht Ungehorsam gegenüber Allah
– haben keinen freien Willen und keine sinnlichen Begierden
– haben kein Geschlecht
– darf man sich nicht bildlich vorstellen
– ihre Anzahl ist nur Allah bekannt
Der Glaube an die Gesandten

– Ein Muslim glaubt an alle Gesandten, die im Qur‘an und durch den Propheten Muhammad (Friede und Segen auf Ihm) bekannt gegeben wurden
– Die Propheten sind frei von großen Sünden
– Man gibt den Propheten Vorzug vor anderen Menschen und spottet nicht über sie
– Sie sind dennoch nur Menschen und dürfen nicht neben Allah angebetet werden
– Die Propheten leiten nicht die Herzen der Menschen recht. Nur Allah kann die Herzen rechtleiten
– Die Propheten riefen alle dazu auf, dass Allah allein angebetet werden soll
– Der letzte Prophet war Muhammad (Friede und Segen auf Ihm) und der Gehorsam ihm gegenüber wurde den Muslimen befohlen
Der Glaube an die Bücher

– Der Glaube an…
… at Tauraat (Thora)

… Injil (Evangelium)

… Zabur (Psalmen)

… die Blätter die zu Ibrahim [Friede sei mit ihm] herabgesandt wurden

… Qur‘an

Der Qur‘an

Der Qur’an ist der tatsächliche Kalaam (Rede) des Herrn und gleicht nicht der Rede der Menschen

… ist kein Geschöpf (Makhluq)

… ist und bleibt unverfälscht (die anderen Bücher wurden verfälscht)

… enthält keine Widersprüche

… und die Sunnah gelten im Islam als die einzigen Beweisquellen für gewisse Angelegenheiten

Yawm al-Qiyama (Der Glaube an den Tag der Auferstehung)

Der Glaube an:

– Die Prüfungen und Befragung im Grab
– Die Auferstehung nach dem Tod
– Die Abrechnung der Taten
– Den Haud (Teich, Wasserbecken) des Propheten Muhammad
– Die Brücke, über dem Feuer, die die Menschen entsprechend ihrer Taten entweder überqueren oder ins Feuer geworfen werden
– Al Jannah (oft als „Paradies“ bezeichnet), das die Muslime für immer betreten werden
– An Naar (oft als „Höllenfeuer“ [1] bezeichnet), das die Ungläubigen für immer betreten werden
– Die Tatsache, dass die Muslime ihren Herrn in al Jannah sehen werden
Qadr  (Der Glaube an die Vorherbestimmung)

– Alles kommt so zu Stande, wie Allah es vorherbestimmt hat
– Allah wusste schon bevor er die Geschöpfe erschaffen hat, wie sie handeln werden
– Der Mensch hat dennoch einen freien Willen und es ist seine freie Entscheidung, ob er eine Sünde begeht oder nicht. Dementsprechend ist der Mensch für seine Taten verantwortlich
– Die Menschen sind die Vollzieher der Taten, der Schöpfer aller menschlichen Taten ist Allahu ta’ala
– Der Mensch hat auf bestimmte Ereignisse keinen Einfluss, wie beispielsweise die Existenz der Erde, die Laufbahnen der Planeten, usw.
Wodurch verliert ein Mensch seinen früheren Iman?

Jemand der Kufr akbar begeht wird grundsätzlich als Kafir (pl. Kuffar) und jemand der Shirk akbar begeht grundsätzlich als Mushrik (pl. Mushrikun) bezeichnet. Sollte jemand zuvor ein Muslim gewesen sein, so hat er durch diese Taten Riddah (Apostasie) begangen und wird zum Murtad (Apostat,  Abtrünniger). Um erneut in den Islam zu treten muss er bereuen und die Shahadah erneut sprechen. Das Urteil bleibt dasselbe, auch wenn der Kufr- | Shirk akbar aus Ernsthaftigkeit, Spiel und Spaß oder aus Angst um sein Gut oder seine Position geschehen. Nur derjenige gilt im Islam als entschuldigt, der sich im Ikrah befindet (Mukrah). Der Ikrah gilt, wenn jemand mit seinem Leben bedroht wird oder mit dem Abschneiden seiner Gliedmaßen (hierbei geht im Endeffekt auch Leben verloren), wenn er nicht den Kufr spricht. Hierbei fordert der Islam jedoch, dass der Mukrah die Tat des Kufr/Shirk im Herzen verabscheuen braucht. Desweiteren ist ein Muslim laut dem Qur’an dazu verpflichtet etwas gegen den Kufr/Shirk zu sagen, wenn es in seiner Anwesenheit geschieht, oder den Ort (also die Menschen) direkt zu verlassen, bis sie in ein anderes Thema übergehen.

Was ist der große Unglaube – Kufr akbar?

Im Allgemeinen gilt, wer Kufr akbar begeht ist ein Ungläubiger (Kafir) und fällt vom Islam ab. Im Folgenden werden die Arten des Kufr akbar genannt.

Juhud (Die Ablehnung und Leugnung der Zeichen Allahs)

– Ablehnung mit dem Herzen, obwohl man die Wahrheit kennt
– Ablehnung mit der Zunge, obwohl das Herz zufrieden ist
– Ablehnung durch Handlung, bspw. durch das „Ersetzen“ der islamischen Gesetze. Die heutigen Herrscher gelten daher nicht als Muslime
Takdhib / Kufrul-Inkaar (Leugnung/Zurückweisung der Zeichen)

– Zurückweisung der Wahrheit im Herzen, bspw. Leugnung des Boten/Gesandten
– Zurückweisung durch die Zunge, durch…
… direkte Verwerfung

… Umdeutung einer klaren Angelegenheit

Al-Istikbaar (Hochmut gegenüber der Wahrheit)

– Arrogante Äußerungen, wenn die Zeichen Allahs dargelegt werden
– Ein Beispiel für jemanden, der dies tat, ist Iblis (Satan)
Inaat Unglaube durch Trotz, den Islam nicht anzunehmen, gegen bestimmte Aspekte zu trotzen, etc.

Al-Shakk (Unglaube durch Zweifel oder Vermutung an der Wahrheit)

Al-Nifaq (Die Heuchelei in der Überzeugung) – al-I’tiqad:

– Leugnung des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Leugnung der Botschaft des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Hass gegenüber dem Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Hass gegenüber der Botschaft des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Freude über die „Kritisierung“ des Islam
– Unzufriedenheit über die Verbreitung des Islam
Jahl (Unwissenheit)

– Einfache Unwissenheit: Jemand den der Islam nie erreicht hat (z.B. weil er auf einer einsamen Insel lebte), wird am Tag der Auferstehung geprüft, wird in dieser Welt dennoch nicht als Muslim betrachtet
– starke Unwissenheit: eine Sache anders zu glauben, als sie wirklich ist.
Beispiel: die Nasara [1] glauben an Isa (Jesus), jedoch nicht in einer Art und Weise, wie es der Realität entspricht

[1] sogenannte „Christen“, dieser Name ist jedoch nicht für sie verwendbar, da sie unter anderem nicht den wahren Lehren des Christus folgen und auch nicht der „Christ“ selbst sind.

Ta‘wil (Uminterpretation der eindeutigen (Muhkam) Texte)

– Im Qur‘an gibt es Verse, die allgemein verständlich und deren Bedeutung eindeutig sind. Man darf den Qur‘an nicht nach seinen eigenen Gelüsten aus interpretieren
Istizaa (Das bewusste Spotten über Allah)

Istihal (Das Erlauben des eindeutig Verbotenen und das Verbieten des eindeutig Erlaubten)

– Es handelt sich hier um Angelegenheiten, die mit Ijma‘ [Konsens] als haram (verboten) oder halal (erlaubt) gelten
Istibdaal (Das Ablehnen der islamischen Gesetze, ob mit oder ohne sie zu leugnen)

– Islamische Gesetze durch unislamische zu ersetzen, auch wenn man zugibt, dass das islamische Recht besser ist. Daher sind die Herrscher heute also keine Muslime
Was ist der kleine Kufr – Kufr al-asghar?

– Der kleine Kufr befördert einen Menschen im Generellen nicht aus dem Islam
– Z.B. der alleinige Kampf gegen den Muslim ist kleiner Kufr
Was ist der  große Polytheismus – Shirk akbar?

Im Allgemeinen befördert dieser den Menschen aus dem Islam und derjenige der ihn begeht wird als Polytheist (Mushrik) bezeichnet. Im Shirk akbar ist die Unwissenheit kein Entschuldigungsgrund. Wer irgendeine Form der Anbetung (‘Ibadah) an jemanden anderen als Allah richtet, hat Shirk akbar begangen. Im Folgenden werden die Arten des Shirk akbar dargelegt.

Shirk in ar-Rububiyah (Shirk ut Ta‘til: Shirk durch Leugnung)

– Beispiel: zu sagen, dass die Erde seit Ewigkeiten existieren würde und sie nicht von Allah ta’ala erschaffen worden wäre
– Shirk ul Andaad: Allah (Teilhaber zuschreiben, in dem man behauptet, dass Geschöpfe über die Angelegenheiten des Universums herrschen) Beispiel: Menschen oder die Natur selbst als Schöpfer der Welt oder als aufrichtigen Gesetzgeber
Shirk in al-Uluhiya (Shirk in der Dienerschaft)

Ibadah an Geschöpfe zu verrichten:

– Shirk in der Aufrufung (Dua): das Bittgebet an jemand anderen als Allah zu richten
– Shirk in der Absicht (Niyah): wenn der Vorsatz einer ’Ibadah nicht für das Wohlgefallen Allahs begangen wird, sondern um den Willen eines Taghut
– Shirk im Gehorsam (Ta‘ah): Wenn man jemandem gehorcht, der etwas Verbotenes und unislamisches befiehlt, wenn man hierbei glaubt, dass der Gehorsam gegenüber dieser Person bedeutender und wichtiger als der Gehorsam gegenüber Allah ist oder wenn man denkt, dass der Befehl derjenigen Person bedeutender als der Befehl Allahs ist. Wenn jemand jemand anderen Kufr und Shirk befiehlt, so darf derjenige laut dem Islam nicht gehorchen, was auch immer seine Absicht ist, ansonsten ist er ein Ungläubiger (Kafir) bzw. Polytheist (Mushrik) [1]
– Shirk in der Liebe: Wenn man etwas in der Art und Weise liebt, wie man nur Allah lieben darf. Ein Muslim muss Allah über alles lieben
– Shirk in der Furcht: zu glauben, dass Menschen jemandem Krankheit, Armut oder den Tod bringen könnten
– Shirk im Vertrauen (Tawakkul)
– …
Shirk in al-asma was-Sifat (Shirk in den Namen und Attributen)

– Shirk ut Ta‘til: Shirk durch Leugnung der Attribute Allahs, gepriesen sei Er
– Shirk ul Andaad:
1. Die Attribute Allahs den Geschöpfen zuschreiben
2. Die Attribute der Geschöpfe Allah zuschreiben
Was ist der niedere Polytheismus – Shirk al-asghar?

Der niedere Shirk befördert einen Menschen im Allgemeinen nicht aus dem Islam. Der kleine Shirk ist ar-Riya. Dies ist die Augendienerei, welche beinhaltet, dass man eine Handlung der Anbetung vollzieht, um einen guten Ruf bei den Menschen zu erlangen. Die Tat wird dennoch nicht für einen Taghut vollzogen; die ‘Ibadah ist dennoch an Allah gerichtet. Es handelt sich also nicht um den Shirk in der Niyah.

Die 10 Faktoren, durch die ein Mensch aus dem Islam austritt?

Diese 10 Faktoren wurden von Gelehrten  zusammengefasst, da diese 10 Faktoren eigentlich sehr häufig auftauchen.

1. Der große Polytheismus – shirk akbar –
2. Wenn man nicht daran glaubt, dass die Polytheisten Mushrikun (Ungläubige sind,) Zweifel an ihrem Unglauben hat oder ihren Glauben als gültig erklärt.
3. Wenn man Mittler (der Anbetung oder Aufrufung) zwischen sich und Allah stellt, ihnen (den Mittlern, wie Götzenstatuen, Tote, aber auch lebendige Menschen oder Ginn) Anbetung, entgegenbringt.
4. Wenn man daran glaubt, dass die Rechtleitung anderer besser sei, als die des Propheten (Friede und Segen auf Ihm)
5. Wenn man etwas hasst, womit der Prophet (Friede und Segen auf Ihm entsandt wurde (Kufrul-Kurh)
6. Wenn man über irgendeinen Aspekt des Islam spottet (Istizaa)
7. Sihr (Zauberei/ schwarze Magie)
8. Unterstützung der Polytheisten (Mushrikin) gegen die Muslime, sei es verbal oder physisch
9. Wenn man daran glaubt, dass bestimmte Leute davon ausgenommen sind an der Scharia festzuhalten
10. Wenn man sich von dem Islam abwendet, in dem nichts man davon lernt oder dafür aufwendet (Kufrul-I raadh)
Einige Handlungsbeispiele, durch die ein Mensch den Islam verlässt

– Tahakum (Urteil ersuchen) beim Taghut, da Tahakum eine ‘Ibadah ist und dabei zu verhelfen, z.B als Anwalt, Zeuge, etc.
– Den Kuffar Wala zu zeigen, z.B durch…
… mit ihnen gemeinsam Ibadat zu verrichten

… sie auf hohe Positionen zu heben, wie z.B. als “Richter”

… sie als Freunde anzuerkennen/bezeichnen

… mit ihnen gemeinsam gegen die Muslime zu kämpfen (ob physisch oder verbal)

… das Imitieren ihrer Religion

… das Akzeptieren von Nutzungsbedingungen (Allgemeine Geschäftsbedingungen, kurz AGB) bzw. Verträgen, o.Ä., die Kufr-Bedingungen enthalten, wie z.B. dass man sich bei Streitigkeiten an ein “Gericht” der Tawaghit wenden würde

… jegliches Verhelfen/Mitwirken bei einer Kufr-Tat, beispielsweise als ein Arbeiter in einem Parlament, als Arbeiter in einem Konsulat, als Anwalt, etc. zu agieren

… andere Menschen in den Kufr zu verführen, es von ihnen zu verlangen

… Teilnahme an den heutigen politischen Wahlen (fällt unter Teilnahme an ihrer Religion)

… die Absicht Kufr oder Shirk in Zukunft zu begehen, auch wenn man es nicht vollzieht

… das Arbeiten als Polizist oder Soldat in einem unislamischen Staat

… usw

Ich hatte viele Kufr-Ansichten und -meinungen. Das ist die Wahrheit:

Zusammenfassung der islamischen Grundlagen
Tawhid ar-Rububiyyah

– Bestätigung der Einheit Allahs in seiner Herrschaft
– Allah ist Einzig in Seinen Taten
– Allah ist laut den Muslimen…
… der alleinige Schöpfer

… der alleinige Herrscher des Universums

… der alleinige Gesetzgeber (Tawhid Hakimiyyah)

… der alleinige Versorger

… der alleinige Erhalter der Welten

Tawhid al-Uluhiyyah

‘Ibadah (Taten, die Allah liebt, zufrieden ist, Taten der Anbetung) darf einzig und allein an Allah gerichtet  werden

– dazu gehören äußere Taten wie das Gebet, Fasten, Schlachtopfer erbringen, Bittgebet
– aber auch Emotionen wie Furcht, Liebe, Hoffnung, Vertrauen,…
– die Menschen und Jinn (Lebewesen, die aus rauchlosem Feuer erschaffen wurden) wurden erschaffen, damit sie Allah ta’ala dienen. Das ist laut dem Islam der Sinn des Lebens
– Die ‘Ibadah hat hierbei drei Bedingungen, damit sie akzeptiert wird (damit man einen Lohn dafür erhält bzw. damit sie gültig ist):
Islam (also das man ein Muslim ist)

– Ikhlas (Aufrichtigkeit)
– Übereinstimmung mit dem Qur’an und der Sunnah. Bidah (Erneuerung) im Bereich der religiösen Praktiken ist verboten und bringt keine Hasanat
Tawhid al-Asma wa s-Sifat

– Bestätigung aller Namen Allahs in einer Art und Weise, die seiner Erhabenheit zusteht, also ohne Tahrif (Verleumdung/Verzerrung): Veränderung der wahren Bedeutung. Z.B. zu sagen, dass mit der Hand Allahs Segen gemeint sei.
– Wer die Namen Allahs Leugnet ist kein Muslim (Tat’il: Leugnung der Namen)
– Wer die Attribute Allahs mit der Schöpfung vergleichen, ist kein Muslim. (Tamthil: die Attribute mit der Schöpfung vergleichen. Z.B. zu sagen, dass die Hand Allahs wie die Hand der Geschöpfe sei)
– Wer über das „wie?“ Diskutiert, ist kein Muslim. (Takyīf: Diskussionen über das „wie?“. Z.B. Fragen wie „Wie hat sich Allah über den Thron erhoben?“)
Shahada

اَشْهَدُ اَنْ لاٰ اِلٰهَ اِلاّٰ اللهُ وَاَشْهَدُ اَنَّ مُحَمَّداً عَبْدُهُ وَ رَسُولُهُ

Ungefähre Aussprache: Aschhedu an la ilaha illa Allah wa aschhedu anna Muhammadan ‘abduhu wa rasuluh

Sinngemäße Bedeutung: Ich bezeuge, dass es keinen Anbetungswürdigen gibt, außer Allah und dass Muhammad sein Diener und Gesandter ist.

Ein Ungläubiger (Kafir) oder eine Ungläubige (Kafirah), der/die in den Islam eintreten möchte und somit ein/e Muslim/a werden möchte, muss die Shahada aussprechen. Wenn er/sie ihre Bedingungen erfüllt, dann gilt er/sie als Muslim/a und seine/ihre vergangenen Sünden sind alle aufgehoben.

Die Säulen der Shahada

Al Kufr bit-Taghut:

– Alle Tawaghit [1] und ihre Anhänger  zu Kuffar (Nicht-Muslimen) erklären (Takfir auf sie sprechen)
– Alle Tawaghit und ihre Anhänger verabscheuen und ihnen Lossagung (Bara) entgegenbringen
– Zu keinem Taghut und seinen Anhänger Loyalität (Wala) zeigen
– Überzeigt sein, dass es falsch ist den Taghut anzubeten und ihn nicht anbeten
– Meiden des Taghut im Herzen und den Taten
– Die Lossagung von allen Mushrikin (Polytheisten) bzw. Kuffar (Ungläubigen)
Al Iman Billah:

– Der Glaube an Allah
– Der Glaube an den Tawhid
[1] Taghut (pl. Tawaghit):  Alles was neben Allah angebetet wird und das auch zufrieden mit seiner Anbetung ist. Propheten und Engel (Friede sei mit ihnen) sind daher keine Tawaghit

Die Bedingungen der Shahada

‘Ilm (Wissen)

– Es negiert die Unwissenheit. Der Muslim kennt mit dem Herzen die Bedeutung der Worte, die er ausspricht. Ein Muslim muss die Grundlage des Islam wissen
Yaqin (Gewissheit)

– Es negiert den Zweifel. Der Muslim muss vollkommen von der Wahrheit überzeugt sein, ohne Unsicherheit im Herzen
Qabul (Akzeptanz)

– Es negiert die Abwendung und Leugnung. Die Shahada muss mit all ihren Konsequenzen akzeptiert werden, ohne die Möglichkeit aufgrund von eigenen niederen Begierden auszusortieren
Inqiyad (Hingabe)

– Es negiert den Ungehorsam gegenüber Allah. Der Muslim muss die Shahada im Herzen akzeptieren, es mit der Zunge aussprechen und die Befehle mit den Taten praktizieren Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder Sünder gleich zum Ungläubigen wird. Es gibt bestimmte Sünden, durch die ein Mensch den Islam verlässt. Wer also z.B. raucht, Unzucht begeht o.Ä. der kann dennoch in den Islam eintreten
Sidq (Wahrhaftigkeit)

– Es negiert die Heuchelei. Der Muslim ist von der Shahada im Herzen überzeugt. Ein Heuchler ist jemand, der zwar die Shahada ausspricht, sie jedoch im Herzen ablehnt
Ikhlas (Aufrichtigkeit)

– Es negiert den Polytheismus. Wer die Shahada spricht muss damit nur das Wohlgefallen bzw. die Zufriedenheit Allahs wollen

Muhabbat (Liebe)

– Es negiert die Verachtung und Abwendung von dem Islam. Man muss Allah, den Islam (und die Gebote/Verbote), die Shahadah und alles wofür sie steht lieben. Man darf nicht über irgendeinen Aspekt des Islam spotten oder ihn verachten
Die 6 Säulen des Islam

Was bedeutet Iman?

Linguistisch bedeutet der Begriff „Iman“, dass man fest an etwas glaubt und etwas tut. Mit dem Islam hat es eine spezifische Bedeutung erlangt.

– Der Begriff Iman umfasst im Islam die Worte und Taten eines Menschen, auch wenn es oft nur mit „Glaube“ „übersetzt“ wird. Hierzu gehören: die Worte und Taten des Herzens, die Worte und Taten der Zunge, so wie die Taten der anderen Körperglieder.
– Worte des Herzens: Dies ist der Glaube und die Gewissheit im Herzen über das was im Qur’an steht und von dem Propheten (Friede und Segen auf Ihm)  überliefert wurde
– Taten des Herzens: zum Beispiel al-Ikhlas (die Aufrichtigkeit), an-Niyyah (die Absicht), die Liebe zu Allah, die Hingabe, etc.
– Worte der Zunge: Das Wort der Zunge ist das Aussprechen der Shahadah
– Taten der Zunge: Das sind all jene Taten, die mit der Zunge verrichtet werden, so wie zum  Beispiel Qur‘an lesen, Dhikr sprechen (Allahs zu Gedenken), Du’a‘ (Bittgebete) machen usw.
– Taten der anderen Körperglieder: Das sind all jene Taten, die mit den anderen Organen bzw. den Gliedern vollzogen werden, wie zum Beispiel das Gebet, das Fasten usw.
– Abnahme und Zunahme der Iman: Die Ahlu Sunnah hält daran fest, dass der Iman einer Person, der also auch von den Taten abhängt, durch gute Taten steigen und durch Sünden sinken kann. Durch manche Sünden (Kufr akbar & Shirk akbar) fällt man jedoch vom Islam ab und hat keinen Iman mehr. (Solche Taten sind heutzutage sehr weit verbreitet.)
Der Glaube an Allah

– Hierzu gehört der Glaube an den Tawhid
Weiterhin gehören dazu folgende Punkte:

– Allah hat sich über den Thron erhoben (Istiwa) und daran glaubt ein Muslim, ohne nach dem „wie?“ zu fragen
– Allah ist nicht in Seiner Schöpfung und ähnelt den Geschöpfen in keiner Weise
– Allah ist mit Seinen Dienern durch sein Wissen. Allah weiß also alles was Seine Diener machen, denn Er ist Allsehend, Allhörend und Allwissend
Der Glaube an die Engel

Die Engel…

– sind Geschöpfe aus Licht
– nicht Ungehorsam gegenüber Allah
– haben keinen freien Willen und keine sinnlichen Begierden
– haben kein Geschlecht
– darf man sich nicht bildlich vorstellen
– ihre Anzahl ist nur Allah bekannt
Der Glaube an die Gesandten

– Ein Muslim glaubt an alle Gesandten, die im Qur‘an und durch den Propheten Muhammad (Friede und Segen auf Ihm) bekannt gegeben wurden
– Die Propheten sind frei von großen Sünden
– Man gibt den Propheten Vorzug vor anderen Menschen und spottet nicht über sie
– Sie sind dennoch nur Menschen und dürfen nicht neben Allah angebetet werden
– Die Propheten leiten nicht die Herzen der Menschen recht. Nur Allah kann die Herzen rechtleiten
– Die Propheten riefen alle dazu auf, dass Allah allein angebetet werden soll
– Der letzte Prophet war Muhammad (Friede und Segen auf Ihm) und der Gehorsam ihm gegenüber wurde den Muslimen befohlen
Der Glaube an die Bücher

– Der Glaube an…
… at Tauraat (Thora)

… Injil (Evangelium)

… Zabur (Psalmen)

… die Blätter die zu Ibrahim [Friede sei mit ihm] herabgesandt wurden

… Qur‘an

Der Qur‘an

Der Qur’an ist der tatsächliche Kalaam (Rede) des Herrn und gleicht nicht der Rede der Menschen

… ist kein Geschöpf (Makhluq)

… ist und bleibt unverfälscht (die anderen Bücher wurden verfälscht)

… enthält keine Widersprüche

… und die Sunnah gelten im Islam als die einzigen Beweisquellen für gewisse Angelegenheiten

Yawm al-Qiyama (Der Glaube an den Tag der Auferstehung)

Der Glaube an:

– Die Prüfungen und Befragung im Grab
– Die Auferstehung nach dem Tod
– Die Abrechnung der Taten
– Den Haud (Teich, Wasserbecken) des Propheten Muhammad
– Die Brücke, über dem Feuer, die die Menschen entsprechend ihrer Taten entweder überqueren oder ins Feuer geworfen werden
– Al Jannah (oft als „Paradies“ bezeichnet), das die Muslime für immer betreten werden
– An Naar (oft als „Höllenfeuer“ [1] bezeichnet), das die Ungläubigen für immer betreten werden
– Die Tatsache, dass die Muslime ihren Herrn in al Jannah sehen werden
Qadr  (Der Glaube an die Vorherbestimmung)

– Alles kommt so zu Stande, wie Allah es vorherbestimmt hat
– Allah wusste schon bevor er die Geschöpfe erschaffen hat, wie sie handeln werden
– Der Mensch hat dennoch einen freien Willen und es ist seine freie Entscheidung, ob er eine Sünde begeht oder nicht. Dementsprechend ist der Mensch für seine Taten verantwortlich
– Die Menschen sind die Vollzieher der Taten, der Schöpfer aller menschlichen Taten ist Allahu ta’ala
– Der Mensch hat auf bestimmte Ereignisse keinen Einfluss, wie beispielsweise die Existenz der Erde, die Laufbahnen der Planeten, usw.
Wodurch verliert ein Mensch seinen früheren Iman?

Jemand der Kufr akbar begeht wird grundsätzlich als Kafir (pl. Kuffar) und jemand der Shirk akbar begeht grundsätzlich als Mushrik (pl. Mushrikun) bezeichnet. Sollte jemand zuvor ein Muslim gewesen sein, so hat er durch diese Taten Riddah (Apostasie) begangen und wird zum Murtad (Apostat,  Abtrünniger). Um erneut in den Islam zu treten muss er bereuen und die Shahadah erneut sprechen. Das Urteil bleibt dasselbe, auch wenn der Kufr- | Shirk akbar aus Ernsthaftigkeit, Spiel und Spaß oder aus Angst um sein Gut oder seine Position geschehen. Nur derjenige gilt im Islam als entschuldigt, der sich im Ikrah befindet (Mukrah). Der Ikrah gilt, wenn jemand mit seinem Leben bedroht wird oder mit dem Abschneiden seiner Gliedmaßen (hierbei geht im Endeffekt auch Leben verloren), wenn er nicht den Kufr spricht. Hierbei fordert der Islam jedoch, dass der Mukrah die Tat des Kufr/Shirk im Herzen verabscheuen braucht. Desweiteren ist ein Muslim laut dem Qur’an dazu verpflichtet etwas gegen den Kufr/Shirk zu sagen, wenn es in seiner Anwesenheit geschieht, oder den Ort (also die Menschen) direkt zu verlassen, bis sie in ein anderes Thema übergehen.

Was ist der große Unglaube – Kufr akbar?

Im Allgemeinen gilt, wer Kufr akbar begeht ist ein Ungläubiger (Kafir) und fällt vom Islam ab. Im Folgenden werden die Arten des Kufr akbar genannt.

Juhud (Die Ablehnung und Leugnung der Zeichen Allahs)

– Ablehnung mit dem Herzen, obwohl man die Wahrheit kennt
– Ablehnung mit der Zunge, obwohl das Herz zufrieden ist
– Ablehnung durch Handlung, bspw. durch das „Ersetzen“ der islamischen Gesetze. Die heutigen Herrscher gelten daher nicht als Muslime
Takdhib / Kufrul-Inkaar (Leugnung/Zurückweisung der Zeichen)

– Zurückweisung der Wahrheit im Herzen, bspw. Leugnung des Boten/Gesandten
– Zurückweisung durch die Zunge, durch…
… direkte Verwerfung

… Umdeutung einer klaren Angelegenheit

Al-Istikbaar (Hochmut gegenüber der Wahrheit)

– Arrogante Äußerungen, wenn die Zeichen Allahs dargelegt werden
– Ein Beispiel für jemanden, der dies tat, ist Iblis (Satan)
Inaat Unglaube durch Trotz, den Islam nicht anzunehmen, gegen bestimmte Aspekte zu trotzen, etc.

Al-Shakk (Unglaube durch Zweifel oder Vermutung an der Wahrheit)

Al-Nifaq (Die Heuchelei in der Überzeugung) – al-I’tiqad:

– Leugnung des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Leugnung der Botschaft des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Hass gegenüber dem Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Hass gegenüber der Botschaft des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Freude über die „Kritisierung“ des Islam
– Unzufriedenheit über die Verbreitung des Islam
Jahl (Unwissenheit)

– Einfache Unwissenheit: Jemand den der Islam nie erreicht hat (z.B. weil er auf einer einsamen Insel lebte), wird am Tag der Auferstehung geprüft, wird in dieser Welt dennoch nicht als Muslim betrachtet
– starke Unwissenheit: eine Sache anders zu glauben, als sie wirklich ist.
Beispiel: die Nasara [1] glauben an Isa (Jesus), jedoch nicht in einer Art und Weise, wie es der Realität entspricht

[1] sogenannte „Christen“, dieser Name ist jedoch nicht für sie verwendbar, da sie unter anderem nicht den wahren Lehren des Christus folgen und auch nicht der „Christ“ selbst sind.

Ta‘wil (Uminterpretation der eindeutigen (Muhkam) Texte)

– Im Qur‘an gibt es Verse, die allgemein verständlich und deren Bedeutung eindeutig sind. Man darf den Qur‘an nicht nach seinen eigenen Gelüsten aus interpretieren
Istizaa (Das bewusste Spotten über Allah)

Istihal (Das Erlauben des eindeutig Verbotenen und das Verbieten des eindeutig Erlaubten)

– Es handelt sich hier um Angelegenheiten, die mit Ijma‘ [Konsens] als haram (verboten) oder halal (erlaubt) gelten
Istibdaal (Das Ablehnen der islamischen Gesetze, ob mit oder ohne sie zu leugnen)

– Islamische Gesetze durch unislamische zu ersetzen, auch wenn man zugibt, dass das islamische Recht besser ist. Daher sind die Herrscher heute also keine Muslime
Was ist der kleine Kufr – Kufr al-asghar?

– Der kleine Kufr befördert einen Menschen im Generellen nicht aus dem Islam
– Z.B. der alleinige Kampf gegen den Muslim ist kleiner Kufr
Was ist der  große Polytheismus – Shirk akbar?

Im Allgemeinen befördert dieser den Menschen aus dem Islam und derjenige der ihn begeht wird als Polytheist (Mushrik) bezeichnet. Im Shirk akbar ist die Unwissenheit kein Entschuldigungsgrund. Wer irgendeine Form der Anbetung (‘Ibadah) an jemanden anderen als Allah richtet, hat Shirk akbar begangen. Im Folgenden werden die Arten des Shirk akbar dargelegt.

Shirk in ar-Rububiyah (Shirk ut Ta‘til: Shirk durch Leugnung)

– Beispiel: zu sagen, dass die Erde seit Ewigkeiten existieren würde und sie nicht von Allah ta’ala erschaffen worden wäre
– Shirk ul Andaad: Allah (Teilhaber zuschreiben, in dem man behauptet, dass Geschöpfe über die Angelegenheiten des Universums herrschen) Beispiel: Menschen oder die Natur selbst als Schöpfer der Welt oder als aufrichtigen Gesetzgeber
Shirk in al-Uluhiya (Shirk in der Dienerschaft)

Ibadah an Geschöpfe zu verrichten:

– Shirk in der Aufrufung (Dua): das Bittgebet an jemand anderen als Allah zu richten
– Shirk in der Absicht (Niyah): wenn der Vorsatz einer ’Ibadah nicht für das Wohlgefallen Allahs begangen wird, sondern um den Willen eines Taghut
– Shirk im Gehorsam (Ta‘ah): Wenn man jemandem gehorcht, der etwas Verbotenes und unislamisches befiehlt, wenn man hierbei glaubt, dass der Gehorsam gegenüber dieser Person bedeutender und wichtiger als der Gehorsam gegenüber Allah ist oder wenn man denkt, dass der Befehl derjenigen Person bedeutender als der Befehl Allahs ist. Wenn jemand jemand anderen Kufr und Shirk befiehlt, so darf derjenige laut dem Islam nicht gehorchen, was auch immer seine Absicht ist, ansonsten ist er ein Ungläubiger (Kafir) bzw. Polytheist (Mushrik) [1]
– Shirk in der Liebe: Wenn man etwas in der Art und Weise liebt, wie man nur Allah lieben darf. Ein Muslim muss Allah über alles lieben
– Shirk in der Furcht: zu glauben, dass Menschen jemandem Krankheit, Armut oder den Tod bringen könnten
– Shirk im Vertrauen (Tawakkul)
– …
Shirk in al-asma was-Sifat (Shirk in den Namen und Attributen)

– Shirk ut Ta‘til: Shirk durch Leugnung der Attribute Allahs, gepriesen sei Er
– Shirk ul Andaad:
1. Die Attribute Allahs den Geschöpfen zuschreiben
2. Die Attribute der Geschöpfe Allah zuschreiben
Was ist der niedere Polytheismus – Shirk al-asghar?

Der niedere Shirk befördert einen Menschen im Allgemeinen nicht aus dem Islam. Der kleine Shirk ist ar-Riya. Dies ist die Augendienerei, welche beinhaltet, dass man eine Handlung der Anbetung vollzieht, um einen guten Ruf bei den Menschen zu erlangen. Die Tat wird dennoch nicht für einen Taghut vollzogen; die ‘Ibadah ist dennoch an Allah gerichtet. Es handelt sich also nicht um den Shirk in der Niyah.

Die 10 Faktoren, durch die ein Mensch aus dem Islam austritt?

Diese 10 Faktoren wurden von Gelehrten  zusammengefasst, da diese 10 Faktoren eigentlich sehr häufig auftauchen.

1. Der große Polytheismus – shirk akbar –
2. Wenn man nicht daran glaubt, dass die Polytheisten Mushrikun (Ungläubige sind,) Zweifel an ihrem Unglauben hat oder ihren Glauben als gültig erklärt.
3. Wenn man Mittler (der Anbetung oder Aufrufung) zwischen sich und Allah stellt, ihnen (den Mittlern, wie Götzenstatuen, Tote, aber auch lebendige Menschen oder Ginn) Anbetung, entgegenbringt.
4. Wenn man daran glaubt, dass die Rechtleitung anderer besser sei, als die des Propheten (Friede und Segen auf Ihm)
5. Wenn man etwas hasst, womit der Prophet (Friede und Segen auf Ihm entsandt wurde (Kufrul-Kurh)
6. Wenn man über irgendeinen Aspekt des Islam spottet (Istizaa)
7. Sihr (Zauberei/ schwarze Magie)
8. Unterstützung der Polytheisten (Mushrikin) gegen die Muslime, sei es verbal oder physisch
9. Wenn man daran glaubt, dass bestimmte Leute davon ausgenommen sind an der Scharia festzuhalten
10. Wenn man sich von dem Islam abwendet, in dem nichts man davon lernt oder dafür aufwendet (Kufrul-I raadh)
Einige Handlungsbeispiele, durch die ein Mensch den Islam verlässt

– Tahakum (Urteil ersuchen) beim Taghut, da Tahakum eine ‘Ibadah ist und dabei zu verhelfen, z.B als Anwalt, Zeuge, etc.
– Den Kuffar Wala zu zeigen, z.B durch…
… mit ihnen gemeinsam Ibadat zu verrichten

… sie auf hohe Positionen zu heben, wie z.B. als “Richter”

… sie als Freunde anzuerkennen/bezeichnen

… mit ihnen gemeinsam gegen die Muslime zu kämpfen (ob physisch oder verbal)

… das Imitieren ihrer Religion

… das Akzeptieren von Nutzungsbedingungen (Allgemeine Geschäftsbedingungen, kurz AGB) bzw. Verträgen, o.Ä., die Kufr-Bedingungen enthalten, wie z.B. dass man sich bei Streitigkeiten an ein “Gericht” der Tawaghit wenden würde

… jegliches Verhelfen/Mitwirken bei einer Kufr-Tat, beispielsweise als ein Arbeiter in einem Parlament, als Arbeiter in einem Konsulat, als Anwalt, etc. zu agieren

… andere Menschen in den Kufr zu verführen, es von ihnen zu verlangen

… Teilnahme an den heutigen politischen Wahlen (fällt unter Teilnahme an ihrer Religion)

… die Absicht Kufr oder Shirk in Zukunft zu begehen, auch wenn man es nicht vollzieht

… das Arbeiten als Polizist oder Soldat in einem unislamischen Staat

… usw.

Das ist die Wahrheit:

Zusammenfassung der islamischen Grundlagen
Tawhid ar-Rububiyyah

– Bestätigung der Einheit Allahs in seiner Herrschaft
– Allah ist Einzig in Seinen Taten
– Allah ist laut den Muslimen…
… der alleinige Schöpfer

… der alleinige Herrscher des Universums

… der alleinige Gesetzgeber (Tawhid Hakimiyyah)

… der alleinige Versorger

… der alleinige Erhalter der Welten

Tawhid al-Uluhiyyah

‘Ibadah (Taten, die Allah liebt, zufrieden ist, Taten der Anbetung) darf einzig und allein an Allah gerichtet  werden

– dazu gehören äußere Taten wie das Gebet, Fasten, Schlachtopfer erbringen, Bittgebet
– aber auch Emotionen wie Furcht, Liebe, Hoffnung, Vertrauen,…
– die Menschen und Jinn (Lebewesen, die aus rauchlosem Feuer erschaffen wurden) wurden erschaffen, damit sie Allah ta’ala dienen. Das ist laut dem Islam der Sinn des Lebens
– Die ‘Ibadah hat hierbei drei Bedingungen, damit sie akzeptiert wird (damit man einen Lohn dafür erhält bzw. damit sie gültig ist):
Islam (also das man ein Muslim ist)

– Ikhlas (Aufrichtigkeit)
– Übereinstimmung mit dem Qur’an und der Sunnah. Bidah (Erneuerung) im Bereich der religiösen Praktiken ist verboten und bringt keine Hasanat
Tawhid al-Asma wa s-Sifat

– Bestätigung aller Namen Allahs in einer Art und Weise, die seiner Erhabenheit zusteht, also ohne Tahrif (Verleumdung/Verzerrung): Veränderung der wahren Bedeutung. Z.B. zu sagen, dass mit der Hand Allahs Segen gemeint sei.
– Wer die Namen Allahs Leugnet ist kein Muslim (Tat’il: Leugnung der Namen)
– Wer die Attribute Allahs mit der Schöpfung vergleichen, ist kein Muslim. (Tamthil: die Attribute mit der Schöpfung vergleichen. Z.B. zu sagen, dass die Hand Allahs wie die Hand der Geschöpfe sei)
– Wer über das „wie?“ Diskutiert, ist kein Muslim. (Takyīf: Diskussionen über das „wie?“. Z.B. Fragen wie „Wie hat sich Allah über den Thron erhoben?“)
Shahada

اَشْهَدُ اَنْ لاٰ اِلٰهَ اِلاّٰ اللهُ وَاَشْهَدُ اَنَّ مُحَمَّداً عَبْدُهُ وَ رَسُولُهُ

Ungefähre Aussprache: Aschhedu an la ilaha illa Allah wa aschhedu anna Muhammadan ‘abduhu wa rasuluh

Sinngemäße Bedeutung: Ich bezeuge, dass es keinen Anbetungswürdigen gibt, außer Allah und dass Muhammad sein Diener und Gesandter ist.

Ein Ungläubiger (Kafir) oder eine Ungläubige (Kafirah), der/die in den Islam eintreten möchte und somit ein/e Muslim/a werden möchte, muss die Shahada aussprechen. Wenn er/sie ihre Bedingungen erfüllt, dann gilt er/sie als Muslim/a und seine/ihre vergangenen Sünden sind alle aufgehoben.

Die Säulen der Shahada

Al Kufr bit-Taghut:

– Alle Tawaghit [1] und ihre Anhänger  zu Kuffar (Nicht-Muslimen) erklären (Takfir auf sie sprechen)
– Alle Tawaghit und ihre Anhänger verabscheuen und ihnen Lossagung (Bara) entgegenbringen
– Zu keinem Taghut und seinen Anhänger Loyalität (Wala) zeigen
– Überzeigt sein, dass es falsch ist den Taghut anzubeten und ihn nicht anbeten
– Meiden des Taghut im Herzen und den Taten
– Die Lossagung von allen Mushrikin (Polytheisten) bzw. Kuffar (Ungläubigen)
Al Iman Billah:

– Der Glaube an Allah
– Der Glaube an den Tawhid
[1] Taghut (pl. Tawaghit):  Alles was neben Allah angebetet wird und das auch zufrieden mit seiner Anbetung ist. Propheten und Engel (Friede sei mit ihnen) sind daher keine Tawaghit

Die Bedingungen der Shahada

‘Ilm (Wissen)

– Es negiert die Unwissenheit. Der Muslim kennt mit dem Herzen die Bedeutung der Worte, die er ausspricht. Ein Muslim muss die Grundlage des Islam wissen
Yaqin (Gewissheit)

– Es negiert den Zweifel. Der Muslim muss vollkommen von der Wahrheit überzeugt sein, ohne Unsicherheit im Herzen
Qabul (Akzeptanz)

– Es negiert die Abwendung und Leugnung. Die Shahada muss mit all ihren Konsequenzen akzeptiert werden, ohne die Möglichkeit aufgrund von eigenen niederen Begierden auszusortieren
Inqiyad (Hingabe)

– Es negiert den Ungehorsam gegenüber Allah. Der Muslim muss die Shahada im Herzen akzeptieren, es mit der Zunge aussprechen und die Befehle mit den Taten praktizieren Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder Sünder gleich zum Ungläubigen wird. Es gibt bestimmte Sünden, durch die ein Mensch den Islam verlässt. Wer also z.B. raucht, Unzucht begeht o.Ä. der kann dennoch in den Islam eintreten
Sidq (Wahrhaftigkeit)

– Es negiert die Heuchelei. Der Muslim ist von der Shahada im Herzen überzeugt. Ein Heuchler ist jemand, der zwar die Shahada ausspricht, sie jedoch im Herzen ablehnt
Ikhlas (Aufrichtigkeit)

– Es negiert den Polytheismus. Wer die Shahada spricht muss damit nur das Wohlgefallen bzw. die Zufriedenheit Allahs wollen

Muhabbat (Liebe)

– Es negiert die Verachtung und Abwendung von dem Islam. Man muss Allah, den Islam (und die Gebote/Verbote), die Shahadah und alles wofür sie steht lieben. Man darf nicht über irgendeinen Aspekt des Islam spotten oder ihn verachten
Die 6 Säulen des Islam

Was bedeutet Iman?

Linguistisch bedeutet der Begriff „Iman“, dass man fest an etwas glaubt und etwas tut. Mit dem Islam hat es eine spezifische Bedeutung erlangt.

– Der Begriff Iman umfasst im Islam die Worte und Taten eines Menschen, auch wenn es oft nur mit „Glaube“ „übersetzt“ wird. Hierzu gehören: die Worte und Taten des Herzens, die Worte und Taten der Zunge, so wie die Taten der anderen Körperglieder.
– Worte des Herzens: Dies ist der Glaube und die Gewissheit im Herzen über das was im Qur’an steht und von dem Propheten (Friede und Segen auf Ihm)  überliefert wurde
– Taten des Herzens: zum Beispiel al-Ikhlas (die Aufrichtigkeit), an-Niyyah (die Absicht), die Liebe zu Allah, die Hingabe, etc.
– Worte der Zunge: Das Wort der Zunge ist das Aussprechen der Shahadah
– Taten der Zunge: Das sind all jene Taten, die mit der Zunge verrichtet werden, so wie zum  Beispiel Qur‘an lesen, Dhikr sprechen (Allahs zu Gedenken), Du’a‘ (Bittgebete) machen usw.
– Taten der anderen Körperglieder: Das sind all jene Taten, die mit den anderen Organen bzw. den Gliedern vollzogen werden, wie zum Beispiel das Gebet, das Fasten usw.
– Abnahme und Zunahme der Iman: Die Ahlu Sunnah hält daran fest, dass der Iman einer Person, der also auch von den Taten abhängt, durch gute Taten steigen und durch Sünden sinken kann. Durch manche Sünden (Kufr akbar & Shirk akbar) fällt man jedoch vom Islam ab und hat keinen Iman mehr. (Solche Taten sind heutzutage sehr weit verbreitet.)
Der Glaube an Allah

– Hierzu gehört der Glaube an den Tawhid
Weiterhin gehören dazu folgende Punkte:

– Allah hat sich über den Thron erhoben (Istiwa) und daran glaubt ein Muslim, ohne nach dem „wie?“ zu fragen
– Allah ist nicht in Seiner Schöpfung und ähnelt den Geschöpfen in keiner Weise
– Allah ist mit Seinen Dienern durch sein Wissen. Allah weiß also alles was Seine Diener machen, denn Er ist Allsehend, Allhörend und Allwissend
Der Glaube an die Engel

Die Engel…

– sind Geschöpfe aus Licht
– nicht Ungehorsam gegenüber Allah
– haben keinen freien Willen und keine sinnlichen Begierden
– haben kein Geschlecht
– darf man sich nicht bildlich vorstellen
– ihre Anzahl ist nur Allah bekannt
Der Glaube an die Gesandten

– Ein Muslim glaubt an alle Gesandten, die im Qur‘an und durch den Propheten Muhammad (Friede und Segen auf Ihm) bekannt gegeben wurden
– Die Propheten sind frei von großen Sünden
– Man gibt den Propheten Vorzug vor anderen Menschen und spottet nicht über sie
– Sie sind dennoch nur Menschen und dürfen nicht neben Allah angebetet werden
– Die Propheten leiten nicht die Herzen der Menschen recht. Nur Allah kann die Herzen rechtleiten
– Die Propheten riefen alle dazu auf, dass Allah allein angebetet werden soll
– Der letzte Prophet war Muhammad (Friede und Segen auf Ihm) und der Gehorsam ihm gegenüber wurde den Muslimen befohlen
Der Glaube an die Bücher

– Der Glaube an…
… at Tauraat (Thora)

… Injil (Evangelium)

… Zabur (Psalmen)

… die Blätter die zu Ibrahim [Friede sei mit ihm] herabgesandt wurden

… Qur‘an

Der Qur‘an

Der Qur’an ist der tatsächliche Kalaam (Rede) des Herrn und gleicht nicht der Rede der Menschen

… ist kein Geschöpf (Makhluq)

… ist und bleibt unverfälscht (die anderen Bücher wurden verfälscht)

… enthält keine Widersprüche

… und die Sunnah gelten im Islam als die einzigen Beweisquellen für gewisse Angelegenheiten

Yawm al-Qiyama (Der Glaube an den Tag der Auferstehung)

Der Glaube an:

– Die Prüfungen und Befragung im Grab
– Die Auferstehung nach dem Tod
– Die Abrechnung der Taten
– Den Haud (Teich, Wasserbecken) des Propheten Muhammad
– Die Brücke, über dem Feuer, die die Menschen entsprechend ihrer Taten entweder überqueren oder ins Feuer geworfen werden
– Al Jannah (oft als „Paradies“ bezeichnet), das die Muslime für immer betreten werden
– An Naar (oft als „Höllenfeuer“ [1] bezeichnet), das die Ungläubigen für immer betreten werden
– Die Tatsache, dass die Muslime ihren Herrn in al Jannah sehen werden
Qadr  (Der Glaube an die Vorherbestimmung)

– Alles kommt so zu Stande, wie Allah es vorherbestimmt hat
– Allah wusste schon bevor er die Geschöpfe erschaffen hat, wie sie handeln werden
– Der Mensch hat dennoch einen freien Willen und es ist seine freie Entscheidung, ob er eine Sünde begeht oder nicht. Dementsprechend ist der Mensch für seine Taten verantwortlich
– Die Menschen sind die Vollzieher der Taten, der Schöpfer aller menschlichen Taten ist Allahu ta’ala
– Der Mensch hat auf bestimmte Ereignisse keinen Einfluss, wie beispielsweise die Existenz der Erde, die Laufbahnen der Planeten, usw.
Wodurch verliert ein Mensch seinen früheren Iman?

Jemand der Kufr akbar begeht wird grundsätzlich als Kafir (pl. Kuffar) und jemand der Shirk akbar begeht grundsätzlich als Mushrik (pl. Mushrikun) bezeichnet. Sollte jemand zuvor ein Muslim gewesen sein, so hat er durch diese Taten Riddah (Apostasie) begangen und wird zum Murtad (Apostat,  Abtrünniger). Um erneut in den Islam zu treten muss er bereuen und die Shahadah erneut sprechen. Das Urteil bleibt dasselbe, auch wenn der Kufr- | Shirk akbar aus Ernsthaftigkeit, Spiel und Spaß oder aus Angst um sein Gut oder seine Position geschehen. Nur derjenige gilt im Islam als entschuldigt, der sich im Ikrah befindet (Mukrah). Der Ikrah gilt, wenn jemand mit seinem Leben bedroht wird oder mit dem Abschneiden seiner Gliedmaßen (hierbei geht im Endeffekt auch Leben verloren), wenn er nicht den Kufr spricht. Hierbei fordert der Islam jedoch, dass der Mukrah die Tat des Kufr/Shirk im Herzen verabscheuen braucht. Desweiteren ist ein Muslim laut dem Qur’an dazu verpflichtet etwas gegen den Kufr/Shirk zu sagen, wenn es in seiner Anwesenheit geschieht, oder den Ort (also die Menschen) direkt zu verlassen, bis sie in ein anderes Thema übergehen.

Was ist der große Unglaube – Kufr akbar?

Im Allgemeinen gilt, wer Kufr akbar begeht ist ein Ungläubiger (Kafir) und fällt vom Islam ab. Im Folgenden werden die Arten des Kufr akbar genannt.

Juhud (Die Ablehnung und Leugnung der Zeichen Allahs)

– Ablehnung mit dem Herzen, obwohl man die Wahrheit kennt
– Ablehnung mit der Zunge, obwohl das Herz zufrieden ist
– Ablehnung durch Handlung, bspw. durch das „Ersetzen“ der islamischen Gesetze. Die heutigen Herrscher gelten daher nicht als Muslime
Takdhib / Kufrul-Inkaar (Leugnung/Zurückweisung der Zeichen)

– Zurückweisung der Wahrheit im Herzen, bspw. Leugnung des Boten/Gesandten
– Zurückweisung durch die Zunge, durch…
… direkte Verwerfung

… Umdeutung einer klaren Angelegenheit

Al-Istikbaar (Hochmut gegenüber der Wahrheit)

– Arrogante Äußerungen, wenn die Zeichen Allahs dargelegt werden
– Ein Beispiel für jemanden, der dies tat, ist Iblis (Satan)
Inaat Unglaube durch Trotz, den Islam nicht anzunehmen, gegen bestimmte Aspekte zu trotzen, etc.

Al-Shakk (Unglaube durch Zweifel oder Vermutung an der Wahrheit)

Al-Nifaq (Die Heuchelei in der Überzeugung) – al-I’tiqad:

– Leugnung des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Leugnung der Botschaft des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Hass gegenüber dem Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Hass gegenüber der Botschaft des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
– Freude über die „Kritisierung“ des Islam
– Unzufriedenheit über die Verbreitung des Islam
Jahl (Unwissenheit)

– Einfache Unwissenheit: Jemand den der Islam nie erreicht hat (z.B. weil er auf einer einsamen Insel lebte), wird am Tag der Auferstehung geprüft, wird in dieser Welt dennoch nicht als Muslim betrachtet
– starke Unwissenheit: eine Sache anders zu glauben, als sie wirklich ist.
Beispiel: die Nasara [1] glauben an Isa (Jesus), jedoch nicht in einer Art und Weise, wie es der Realität entspricht

[1] sogenannte „Christen“, dieser Name ist jedoch nicht für sie verwendbar, da sie unter anderem nicht den wahren Lehren des Christus folgen und auch nicht der „Christ“ selbst sind.

Ta‘wil (Uminterpretation der eindeutigen (Muhkam) Texte)

– Im Qur‘an gibt es Verse, die allgemein verständlich und deren Bedeutung eindeutig sind. Man darf den Qur‘an nicht nach seinen eigenen Gelüsten aus interpretieren
Istizaa (Das bewusste Spotten über Allah)

Istihal (Das Erlauben des eindeutig Verbotenen und das Verbieten des eindeutig Erlaubten)

– Es handelt sich hier um Angelegenheiten, die mit Ijma‘ [Konsens] als haram (verboten) oder halal (erlaubt) gelten
Istibdaal (Das Ablehnen der islamischen Gesetze, ob mit oder ohne sie zu leugnen)

– Islamische Gesetze durch unislamische zu ersetzen, auch wenn man zugibt, dass das islamische Recht besser ist. Daher sind die Herrscher heute also keine Muslime
Was ist der kleine Kufr – Kufr al-asghar?

– Der kleine Kufr befördert einen Menschen im Generellen nicht aus dem Islam
– Z.B. der alleinige Kampf gegen den Muslim ist kleiner Kufr
Was ist der  große Polytheismus – Shirk akbar?

Im Allgemeinen befördert dieser den Menschen aus dem Islam und derjenige der ihn begeht wird als Polytheist (Mushrik) bezeichnet. Im Shirk akbar ist die Unwissenheit kein Entschuldigungsgrund. Wer irgendeine Form der Anbetung (‘Ibadah) an jemanden anderen als Allah richtet, hat Shirk akbar begangen. Im Folgenden werden die Arten des Shirk akbar dargelegt.

Shirk in ar-Rububiyah (Shirk ut Ta‘til: Shirk durch Leugnung)

– Beispiel: zu sagen, dass die Erde seit Ewigkeiten existieren würde und sie nicht von Allah ta’ala erschaffen worden wäre
– Shirk ul Andaad: Allah (Teilhaber zuschreiben, in dem man behauptet, dass Geschöpfe über die Angelegenheiten des Universums herrschen) Beispiel: Menschen oder die Natur selbst als Schöpfer der Welt oder als aufrichtigen Gesetzgeber
Shirk in al-Uluhiya (Shirk in der Dienerschaft)

Ibadah an Geschöpfe zu verrichten:

– Shirk in der Aufrufung (Dua): das Bittgebet an jemand anderen als Allah zu richten
– Shirk in der Absicht (Niyah): wenn der Vorsatz einer ’Ibadah nicht für das Wohlgefallen Allahs begangen wird, sondern um den Willen eines Taghut
– Shirk im Gehorsam (Ta‘ah): Wenn man jemandem gehorcht, der etwas Verbotenes und unislamisches befiehlt, wenn man hierbei glaubt, dass der Gehorsam gegenüber dieser Person bedeutender und wichtiger als der Gehorsam gegenüber Allah ist oder wenn man denkt, dass der Befehl derjenigen Person bedeutender als der Befehl Allahs ist. Wenn jemand jemand anderen Kufr und Shirk befiehlt, so darf derjenige laut dem Islam nicht gehorchen, was auch immer seine Absicht ist, ansonsten ist er ein Ungläubiger (Kafir) bzw. Polytheist (Mushrik) [1]
– Shirk in der Liebe: Wenn man etwas in der Art und Weise liebt, wie man nur Allah lieben darf. Ein Muslim muss Allah über alles lieben
– Shirk in der Furcht: zu glauben, dass Menschen jemandem Krankheit, Armut oder den Tod bringen könnten
– Shirk im Vertrauen (Tawakkul)
– …
Shirk in al-asma was-Sifat (Shirk in den Namen und Attributen)

– Shirk ut Ta‘til: Shirk durch Leugnung der Attribute Allahs, gepriesen sei Er
– Shirk ul Andaad:
1. Die Attribute Allahs den Geschöpfen zuschreiben
2. Die Attribute der Geschöpfe Allah zuschreiben
Was ist der niedere Polytheismus – Shirk al-asghar?

Der niedere Shirk befördert einen Menschen im Allgemeinen nicht aus dem Islam. Der kleine Shirk ist ar-Riya. Dies ist die Augendienerei, welche beinhaltet, dass man eine Handlung der Anbetung vollzieht, um einen guten Ruf bei den Menschen zu erlangen. Die Tat wird dennoch nicht für einen Taghut vollzogen; die ‘Ibadah ist dennoch an Allah gerichtet. Es handelt sich also nicht um den Shirk in der Niyah.

Die 10 Faktoren, durch die ein Mensch aus dem Islam austritt?

Diese 10 Faktoren wurden von Gelehrten  zusammengefasst, da diese 10 Faktoren eigentlich sehr häufig auftauchen.

1. Der große Polytheismus – shirk akbar –
2. Wenn man nicht daran glaubt, dass die Polytheisten Mushrikun (Ungläubige sind,) Zweifel an ihrem Unglauben hat oder ihren Glauben als gültig erklärt.
3. Wenn man Mittler (der Anbetung oder Aufrufung) zwischen sich und Allah stellt, ihnen (den Mittlern, wie Götzenstatuen, Tote, aber auch lebendige Menschen oder Ginn) Anbetung, entgegenbringt.
4. Wenn man daran glaubt, dass die Rechtleitung anderer besser sei, als die des Propheten (Friede und Segen auf Ihm)
5. Wenn man etwas hasst, womit der Prophet (Friede und Segen auf Ihm entsandt wurde (Kufrul-Kurh)
6. Wenn man über irgendeinen Aspekt des Islam spottet (Istizaa)
7. Sihr (Zauberei/ schwarze Magie)
8. Unterstützung der Polytheisten (Mushrikin) gegen die Muslime, sei es verbal oder physisch
9. Wenn man daran glaubt, dass bestimmte Leute davon ausgenommen sind an der Scharia festzuhalten
10. Wenn man sich von dem Islam abwendet, in dem nichts man davon lernt oder dafür aufwendet (Kufrul-I raadh)
Einige Handlungsbeispiele, durch die ein Mensch den Islam verlässt

– Tahakum (Urteil ersuchen) beim Taghut, da Tahakum eine ‘Ibadah ist und dabei zu verhelfen, z.B als Anwalt, Zeuge, etc.
– Den Kuffar Wala zu zeigen, z.B durch…
… mit ihnen gemeinsam Ibadat zu verrichten

… sie auf hohe Positionen zu heben, wie z.B. als “Richter”

… sie als Freunde anzuerkennen/bezeichnen

… mit ihnen gemeinsam gegen die Muslime zu kämpfen (ob physisch oder verbal)

… das Imitieren ihrer Religion

… das Akzeptieren von Nutzungsbedingungen (Allgemeine Geschäftsbedingungen, kurz AGB) bzw. Verträgen, o.Ä., die Kufr-Bedingungen enthalten, wie z.B. dass man sich bei Streitigkeiten an ein “Gericht” der Tawaghit wenden würde

… jegliches Verhelfen/Mitwirken bei einer Kufr-Tat, beispielsweise als ein Arbeiter in einem Parlament, als Arbeiter in einem Konsulat, als Anwalt, etc. zu agieren

… andere Menschen in den Kufr zu verführen, es von ihnen zu verlangen

… Teilnahme an den heutigen politischen Wahlen (fällt unter Teilnahme an ihrer Religion)

… die Absicht Kufr oder Shirk in Zukunft zu begehen, auch wenn man es nicht vollzieht

… das Arbeiten als Polizist oder Soldat in einem unislamischen Staat

… usw.

Über die verzweifelten Versuche von manchen Kuffar, den (wirklichen) Tawhid zu bekämpfen

Diese Leute sagen, dass man nur dem Qur’an und der Sunnah folgen soll, doch sie selbst gehören zu denjenigen, die sich überhaupt nicht daran halten.

Allahu ta’ala sagte: Befolgt das, was zu euch von eurem Herrn herabgesandt wurde. (al-A’raf:3)

Es ist so, dass Er subhanahu wa ta’ala es zur Pflicht gemacht hat, sich voll und ganz am Qur’an und der Sunnah zu orientieren. Und doch gibt es Menschen, die behaupten, Muslime zu sein, die aber diesen Befehl von ihrem Herrn in Wirklichkeit vollkommen hassen.

Natürlich geben sie es nicht offen zu, aber sie zeigen immer wieder, was ihnen wirklich wichtig ist (nämlich ihre eigene Gruppe und ihre „Gelehrten“, deren Kufr ein gigantisches Ausmaß hat, wallahulmusta’an).

Wenn danach jemand von ihnen versucht, den wirklichen Tawhid zu widerlegen, indem er sagt „man muss nur dem Qur’an und der Sunnah folgen“, dann ist es nichts weiter als ein Trick, den er bewusst oder unbewusst anwendet. Denn er will mit diesem Satz die richtigen Beweise wegen dem Tawhid widerlegen, indem er entweder so tut, als wären sie keine, oder so tut, als ob er Beweise hätte, die zeigen, dass die genannten Ayat und Ahadith keine wirklichen Argumente für die Aussagen der Muwahhidun (Monotheisten) sind.

In der Vergangenheit ist es immer wieder passiert, dass jemand von den Mushrikun behauptet hat, dass eine bestimmte Ayah oder ein bestimmter Hadith nicht das beweisen, was die ’Aqidah von allen Muwahhidun zwischen Adam ’alayhissalam und dem Einbruch der Stunde ist.

Es war aber nicht schwer, diesen Menschen zu erklären, aus welchem Grund es eben doch ein Beweis ist.

Manche von denen, die sich mit Händen und Füßen gegen den Tawhid wehren möchten, haben im Detail mitbekommen, dass die Argumente von verschiedenen Gruppen1 sehr leicht entkräftigt wurden. Und doch kann es manchmal vorkommen, dass ein Kafir, der den Islam niemals betreten hat, danach umkehrt, und das verlässt, was ihm bereits von der Wahrheit klar geworden ist. Der Kufr von solchen Leuten ist dann gewaltiger als der Kufr von vielen anderen. Denn je mehr einem von der Wahrheit schon klar geworden ist, desto abscheulicher ist es, wenn man danach einen Rückschritt nach dem anderen macht. So haben sie das Buch von Allah hinter ihren Rücken geworfen, als ob sie nichts wüssten2.

1 So wie z.B. die Argumente von denen, die sich selbst zur Salafiyyah zählen, aber nicht viel mit ihr zu tun haben, und die Argumente von der Gruppe, die einen Mittelweg einschlagen möchte, und so weder zur genannten Gruppe der „Salafiyyah“ gezählt wird, noch zu den Muwahhidun.

2 Und dass jemand von ihnen umkehrt, ist mit Übereinstimmung aller Muslime kein Beweis dafür, dass der Tawhid falsch wäre. Ja, nicht einmal, wenn ein Muslim vom Islam abfallen würde a’udhubillah, wäre es ein Beweis dafür.

Die Aufmerksamkeit beim Erlernen des Wissens, und dem Erfassen von ihm mit dem Herzen

Es ist absolut notwendig, dass man dauerhaft wachsam ist. Das Erlernen des islamischen Wissens beschränkt sich nicht auf das Lesen alleine.

Solange man lebt, versuchen die Shayatin normalerweise – oft und auf viele verschiedene Weisen – einen vom Islam abzuhalten oder im Kufr zu bestärken, a’udhubillah. Sie wollen die Herzen von dem Guten und Wichtigen ablenken.

Allahu ta’ala sagte: Allah hat keinem Mann zwei Herzen in seinem Inneren (bzw. in seinem Bauch) gegeben. (al-Ahzab:4)

Die Aufmerksamkeit ist sehr wichtig, damit man es in sha’a Allah auf die richtige Weise verinnerlicht. Und das Bitten um Zuflucht soll deshalb geschehen, weil die Shayatin auch beim Lernen oft – in sha’a Allah – versuchen werden, jemandem durch Einflüsterungen zu schaden.

Allahu ta’ala sagte: Und das ist ein gesegnetes Buch, das Wir herabgesandt haben, also befolgt es, und habt Taqwa (Gottesfurcht), sodass ihr Erbarmen finden möget. (al-An’am:155)

Wer sagt, dass man die anderen Religionen respektieren/akzeptieren/tolerieren soll, folgt nicht dem Islam

Diese Erklärung betrifft in sha’a Allah sowohl diejenigen, die die genannte Aussage nicht als Kufr bezeichnen… als auch die, die ein Problem mit dem Verständnis des Urteils von anderen Ausdrücken haben (wie z.B. „Die Demokratie ist ein Menschenrecht“, „Es gibt im Islam Religionsfreiheit“, etc.).

Auch die, die den Hukm davon nicht bestätigen, können durch das Lesen von diesem Abschnitt einiges darüber erfahren in sha’a Allah, wodurch man insgesamt den – laut dem Islam – eindeutigen Kufr erkennt.

Jemand sagte: „Der Islam gibt bekannt: man soll die anderen Religionen respektieren“.

Und wer sowas sagt ist kein Muslim.

Es ist so, dass die Menschen nicht dazu gezwungen werden, den Islam anzunehmen. Respekt für einen falschen Din findet man allerdings im gesamten Qur’an und der Sunnah nicht. Denn die Quellen des Islam enthalten sehr viele Stellen, in denen ausdrücklich das Gegenteil davon erwähnt ist.

Respekt hat auch nichts damit zu tun, dass man einfach nur weiß, dass es eben falsche Religionen gibt, sie in keiner Weise ehrt, aber deren Anhänger nicht dazu zwingt, Muslime zu werden…

Vielmehr bedeutet Respekt, dass man etwas auf eine bestimmte Weise ehrt, und dass es Anerkennung und Wertschätzung gibt. Allerdings wissen diejenigen, die ausnahmslos bestätigen, dass Allahu ta’ala nur die Wahrheit sagt, dass die falschen Religionen nicht den geringsten Wert haben, und das gilt auch genauso für diejenigen, die ihnen folgen.

Allahu ta’ala sagte: Wahrlich, diejenigen, die Kufr begehen, von den Leuten der Schrift, und den Mushrikin, sie werden für immer im Feuer von Jahannam sein. Diese, sie sind die Schlechtesten der Geschöpfe. (al-Bayyinah:6)

Er ta’ala sagte auch: Sprich: oh ihr Leute der Schrift, ihr befindet euch auf nichts… (al-Ma’idah:68)

Und was wäre der Beweis dafür, dass man diesen abscheulichen Din auch nur auf irgendeiner Weise respektieren soll? Allahu ta’ala hat bekanntgegeben, dass dieser Din (d.h. der der Juden und der „Christen“) nichts ist. Es ist eines, sie nicht zum Befolgen des Islam zu zwingen. Und das Andere ist, es zu respektieren, dass sie einem falschen Weg folgen. Wer das respektiert, der sagt sich nicht von diesem falschen Weg los. Das muss er aber tun, um überhaupt Muslim zu sein.

Und Rasulullah (Saws) sagte: Wenn die Dunya bei Allah so viel wäre wie der Flügel einer Mücke (bzw. Fliege), dann würde er einem Kafir von ihr nicht einen (einzigen) Schluck Wasser zu trinken geben. (Überliefert von at-Tirmidhiyy).

Dieser Hadith beweist nicht nur, wie wenig die Dunya bei Allah ist. Sondern auch, welchen Wert der Kafir bei Allah hat… Einfach deshalb, weil er nicht Allah alleine dient.

Allahu ta’ala sagte: Oder vermutest du, dass die Meisten von ihnen hören oder Verstand haben? Sie sind nur wie das Vieh, nein, sie gehen mehr in die Irre. (al-Furqan:44)

Davon abgesehen hat Rasulullah (Saws) auch über eine bestimmte Gruppe der Kuffar, genauer gesagt über die „Wahrsager“, ausdrücklich gesagt, dass sie nichts sind.

’A’ishah (radiyallahu ’anha) hat gesagt: Eine Gruppe von Menschen hat Rasulullah (Saws) nach den „Wahrsagern“ gefragt. So hat ihnen Rasulullah (Saws) gesagt: „Sie sind nichts“. (Sahih al-Bukhariyy)

Durch all diese Beweise sollte vollkommen klar sein, dass es im Islam nicht das geringste Maß an Respekt gegenüber den Religionen der Kuffar gibt, oder gegenüber den Kuffar selbst. Dass man mit ihnen auf nette Weise spricht, ist etwas völlig anderes. Was aber mit Respekt vor der Tatsache, dass sie Allah verleugnen oder jemand anderen anbeten, nichts zu tun hat. Denn es gibt keinen Respekt ohne Ehren und Wertschätzung. Vielmehr ist es so, dass der Islam einem auch befiehlt, einen guten Umgang zu haben, wenn man mit den Menschen zu tun hat. Das (also der Respekt, und der gute Umgang) sind zwei vollkommen verschiedene Sachen.

Wer also sagt, dass man im Islam die anderen Religionen respektieren muss, bzw. die Tatsache respektieren muss, dass viele anderen Religionen folgen, der hat noch nicht verstanden, was La ilaha illa Allah bedeutet.

Die Botschaft von allen Propheten, die viel, viel mehr Wissen hatten als wir alle zusammen, ist, dass man sich bedingungslos Allahu ta’ala unterwirft. Und bestätigt, dass nur Sein Din gut und richtig ist, und außer Seinem Din kein einziger Din geehrt werden kann. Wer sagt, dass er ihnen folgt, aber sich nicht vollständig von allen anderen Religionen lossagt, und sie stattdessen in der einen oder anderen Form ehrt, der folgt den Propheten noch nicht.

Die Behauptung, dass man andere Religionen respektieren muss, oder die Tatsache respektieren muss, dass nicht jeder der gleichen Religion folgt, stammt in Wirklichkeit aus der Demokratie und aus den sogenannten „Menschenrechten“. Die Demokratie ist ein eigener Din, mit dem Islam hat das überhaupt nichts zu tun.

Wenn jemand aber viel über die deutsche Sprache weiß, auch wenn sie nicht seine Muttersprache ist…dann sieht es anders aus. Wenn jemand lange Deutsch gelernt hat, dann weiß er auch, was es heißt, wenn jemand einem anderen „Respekt!“ sagt oder ähnliches. Das ist eine Form des Ehrens.

Und wenn er dann aber nicht weiß, warum es dem Islam widerspricht, wenn man sagt: „ich habe größten Respekt gegenüber der Tatsache, dass du das Kreuz anbetest“…oder ähnliches…dann liegt es nicht daran, dass er einfach nur nicht weiß, was das Wort bedeutet. Sondern daran, dass er nicht weiß, was das islamische Urteil über solche Aussagen ist.

Wenn jemand meint, dass man

1. die falschen Religionen und diejenigen, die ihnen folgen, respektieren soll

2. oder: akzeptieren soll

3. oder: tolerieren soll…

dann sind das drei verschiedene Formen des Sich-nicht-vollständig-Lossagens von ihnen.

Es wird auch noch klarer dadurch in sha’a Allah, dass man sich die Gegenteile von diesen Ausdrücken anschaut.

Wenn jemand sagt, dass er keinen Respekt gegenüber dem Anbeten des Kreuzes hat: ist es dann nicht klar, dass er damit sagt: „ich hasse es und bin in jeder Hinsicht dagegen“?

Wenn jemand sagt, dass er es nicht akzeptiert, sagt er damit nicht, dass er es ablehnt?

Und wenn jemand sagt, dass er es nicht toleriert, sagt er nicht damit, dass er in jeder Hinsicht dagegen ist?

Dass es sehr wichtig ist, dass man das Richtige sagt, auch wenn man etwas anderes damit meint, ist durch den Qur’an eindeutig erkennbar.

Allahu ta’ala sagte: Sie schwören bei Allah, dass sie (es) nicht gesagt haben. Und sie haben bereits das Wort des Kufr gesagt, und Kufr nach ihrem Islam begangen. (at-Taubah:74)

Das gilt auch dann, wenn man damit etwas anderes meint, denn in der Ayah ist überhaupt keine Einschränkung diesbezüglich erwähnt worden.

Allahu ta’ala hat sie als Kuffar bezeichnet, wegen dem, was sie sagten. Und nicht einfach nur wegen dem, was sie in ihren Herzen hatten.

Zur Wiederholung: Ein Beispiel für jemanden, der die Bedeutung von einem Wort schon erfahren hat, ist: Jemand weiß, was es z.B. heißt, wenn man „Respekt!“ sagt. Er weiß, dass diese Aussage bedeutet, dass man zeigt, dass man damit jemanden ehrt und so weiter. Aber er denkt, dass man diesen Ausdruck auch dafür verwenden kann, dass man einfach nur „höflich ist, aber es gar nicht so meint“… und dass man deshalb sagen kann „ich habe Respekt vor der Anbetung der Götzen“, in der Bedeutung von: „ich möchte mit euch Götzendienern einen guten Umgang pflegen, auch wenn ich weiß, dass euer Din einfach nur falsch ist… aber ich möchte höflich bleiben, in der Hoffnung, dass ihr danach den Islam annehmt“… der hier ist einer, der die Bedeutung des Wortes kennt. Sein Problem ist vielmehr, dass er denkt, dass man solche Ausdrücke des Kufr aussprechen kann, solange man damit „etwas gutes“ beabsichtigt.

Und ob ein Ausdruck arabisch ist oder nicht, ändert hier überhaupt nichts. Es gibt sehr viele Aussagen, die nicht arabisch sind, aber die laut dem Islam eindeutig als Aussagen zählen, durch die man den Islam mit Sicherheit verlässt. Alleine schon deshalb, weil derjenige, der das Gleiche auf Arabisch sagt, ihn genauso verlässt. Und auch, weil man dem Feuer nicht dadurch entkommen kann, dass man Allah Tag und Nacht verleugnet, aber das auf Deutsch oder Englisch macht.

Und wenn wir schon beim Thema sind… wer am Urteil des Ausrufes „ach Göttchen“ zweifelt, ist ein Kafir. Denn er bedeutet: „oh kleiner Gott“. Das ist keine Verherrlichung, sondern das Gegenteil von ihr.

Die „Muslime“ sagen so etwas nicht in sha’a Allah, aber vielen von ihnen sind die Urteile von sehr vielen Aussagen unklar. Sie selbst sprechen genauso auch oft abscheulichen Kufr aus, der sich in Wirklichkeit nur sehr gering von den gerade zitierten Aussagen unterscheiden.

Wenn jemand von den „Muslimen“ den Kufr ausspricht, ist es oft so: Sie sagen etwas, was überhaupt nichts mit der wirklichen und ursprünglichen Bedeutung von bestimmten Ausdrücken zu tun hat, und verlassen sich darauf, dass die Leute  wissen, was sie damit meinen. Für diejenigen, die nicht als Muslime sterben, wird es ein böses Erwachen geben.

Allahu ta’ala sagte über diejenigen, die nicht den islamischen Monotheismus verwirklichen (auch dann, wenn sie selbst behauptet haben, Muslime zu sein): Und für sie wird von Allah das deutlich werden, was sie nicht erwartet haben. (az-Zumar:47)

Es ist kein Urteilen ohne Wissen, wenn man die Einzelpersonen der Völker der Erde heute als Kuffar beurteilt

Wenn man eine Einzelperson von irgendeinem Volk der Erde heute als Kafir betrachtet, hat das nichts damit zu tun, dass man ohne Wissen urteilen würde.

Denn es steht bereits die Grundlage fest: Es ist ein Volk von Kuffar, und jeder von ihnen hat mit überwiegender Sicherheit schon den Din des Kufr betreten.

Selbst wenn manche ihn vielleicht oder sicher bereits danach verlassen haben, und Muslime geworden sind. Aber die Gewissheit wird nicht durch einen Zweifel aufgehoben. An dieser Stelle sollte noch gesagt werden: Das Urteilen mit überwiegender Sicherheit basiert auf Wissen, auf äußerlichem Wissen. Der Beweis dafür ist das, was einer der Brüder von Yusuf ’alayhissalam zu den anderen sagte.

Wer aber eine Einzelperson von diesen Völkern heute als Muslim beurteilt, nur weil sie „assalamu ’alaykum“ sagt, oder „ich sage mich von den Mushrikun los und fordere kein Urteil von einem Kufr-Gericht an“…so ist er derjenige, der ohne Wissen urteilt.

So etwas (wie „assalamu ’alaykum“) sagen auch sehr viele Kuffar, die sich Muslime nennen.

Und deshalb ist er derjenige, der wegen einem Zweifel das bereits feststehende Urteil aufheben will. Das ist: diese Person gehört zu einem Volk von Kuffar, und die Grundlage ist, dass sie alle als solche betrachtet werden.

Genauso sind die Muslime diejenigen, die nach dem Äußeren urteilen. Wer jemanden wegen Zweifeln und Vermutungen als Muslim ansieht, obwohl er nicht eindeutig gezeigt hat, dass er sich von den Kuffar in Bezug auf den Tawhid unterscheidet…so ist er derjenige, der hier nicht mehr nach dem Äußeren urteilt, sondern die Informationen voll und ganz zur Seite schiebt, die er bereits über dieses Volk erhalten hat. Und ein Volk besteht nur aus seinen Einzelpersonen…

Was es bedeutet, dass im Qur’an eine Erinnerung an die Einheit von Allah subhanahu wa ta’ala enthalten ist – und was es nicht bedeutet

Allahu ta’ala sagte: Und Wir haben bereits den Qur’an für das Bedenken erleichtert. Gibt es also jemanden, der bedenkt? (al-Qamar:17)

Das Wichtigste der Themen im Qur’an ist das, was die Bedeutung von „La ilaha illa Allah“ betrifft.

So wird dadurch an die Einheit von Allahu ta’ala erinnert. Es ist eine Erinnerung an das, was an sich im Herzen verankert ist, auch wenn es in vielen Fällen von etwas anderem verdeckt und überschattet wird.

Zu dem, was in ihm enthalten ist, gehört das, was die Taten der Herzen insgesamt betrifft. So wird in ihm erklärt, was es bedeutet, Allahu ta’ala mehr als alles andere zu lieben. Und genauso auch, was mit Seiner Erlaubnis der Weg dorthin ist. Das Gleiche gilt für die anderen ’Ibadat des Herzens. So wie die Hoffnung, die Furcht, das Umkehren zu Ihm, und dass man sich bewusst macht, wie sehr man auf Ihn ta’ala angewiesen ist.

Zu dem, was im Qur’an enthalten ist, gehört genauso auch das, was die richtigen Überzeugungen betrifft. An bestimmten Stellen werden Beweise des Verstandes genannt. Aber auch hier wird das Herz zusammen mit dem Verstand angesprochen. An anderen Stellen wiederum findet man Tatsachenberichte, und die Aufforderung, sich zu erinnern, es zu begreifen, und die Augen zu öffnen.

Dass der Qur’an eine Erinnerung an etwas ist, das im Herzen an sich fest verankert ist (auch wenn es oft von etwas anderem verdeckt wird), muss aber richtig verstanden werden. Es hat niemand das Recht dazu, deshalb seine eigenen Gefühle als Maßstab dafür zu betrachten, was richtig und falsch wäre.

Daran besteht nicht der geringste Zweifel, und doch gibt es Menschen, die dazu neigen oder es sogar tatsächlich tun. Wenn jemand durch seine eigene ’Aqidah (Überzeugung) etwas empfindet, das für ihn angenehm ist, bedeutet das nicht, dass sie deshalb mit den islamischen Beweisen übereinstimmt.

Allahu ta’ala sagte: Oh ihr Menschen, wahrlich, das Versprechen von Allah ist wahr. So darf euch keineswegs das Leben der Dunya täuschen, und so darf euch keineswegs hinsichtlich Allah der viel Täuschende (al-Gharur) täuschen. Der Shaytan ist gewiss ein Feind für euch, nehmt ihn euch also zum Feind. Er ruft seine Anhängerschaft nur dazu auf, zu den Gefährten von as-Sa’ir zu gehören.(Fatir:5-6)

Und Er ta’ala sagte: Wahrlich, sie haben sich die Shayatin zu Awliya’ statt Allah genommen, und vermuten, dass sie rechtgeleitet sind. (al-A’raf:30)

Es kann oft vorkommen, dass jemand der „Muslime“ sich auf die gleiche Weise über seine eigenen falschen Überzeugungen freut, wie jemand von den Nasara („Christen“) über seinen eigenen Din. Also einer von denen, die behaupten, dass ’Isa ’alayhissalam einen Anteil an der Herrschaft über den Himmel und die Erde hätte. Und ich bitte Allah um Zuflucht.

In beiden Fällen kann es sehr leicht vorkommen, dass jemand davon überzeugt ist, dass diese Ansichten mit absoluter Sicherheit mit der herabgesandten Wahrheit übereinstimmen. Und dass etwas gegenteiliges vollkommen unvorstellbar wäre.

Das ist dann aber etwas anderes, als das, für das er es hält. Es ist die Täuschung von demjenigen, der so viele Menschen wie möglich in das Feuer mitreißen möchte…

Wenn Allahu ta’ala es jemandem erleichtert, zu erkennen, dass nur Er alleine alles erschaffen hat, dann erinnert er sich daran. Hier ist also das, was an sich im Herzen verankert ist, eine zusätzliche Hilfe von Ihm ta’ala. Das Gleiche trifft genauso auf alles andere vom Wissen über die Bedeutung von „La ilaha illa Allah“ zu.

So ist es in sha’a Allah eine zusätzliche Hilfe von Ihm. Aber die Gefühle können nicht als Maßstab dafür betrachtet werden, was richtig und falsch wäre. Sondern der Maßstab dafür ist die Offenbarung.

Allahu ta’ala sagte: Und Wir haben auf dich das Buch herabgesandt, als Erklärung für alles, und als Rechtleitung, und als Rahmah, und als frohe Botschaft für die Muslimin. (an-Nahl:89)